Gelsenkirchen.

Statt wie bisher zwei Millionen Kubikmeter pro Jahr, landet nur noch die Hälfte des Abwassers, das bei der Papierfabrik Peters entsteht, unbehandelt in der Emscher. Möglich macht das die neue Kreislaufwasserbehandlungsanlage, die die Beteiligten am Dienstag einweihten. Bauherr der Anlage ist die Emschergenossenschaft, die diese im Auftrag und auf dem Gelände der Papierfabrik Peters vom Anlagenbauer Krüger Wabag in zwölf Monaten verwirklichen ließ.

Bislang wurden die Abwässer der Papierfabrik ohne vorherige biologische Behandlung in die Emscher geleitet. Die Reinigung fand dann erst in der Kläranlage Bottrop der Emschergenossenschaft statt. Jetzt werden die Abwässer vor Ort gereinigt und das saubere Wasser wird wieder im Produktionsprozess eingesetzt. „Die Schmutzfracht im Wasser wird um 80 Prozent reduziert“, sagt Ulrich Hermanns, Projektleiter bei der Emschergenossenschaft.

„Das Wasser wird also im Kreis gefahren, es wird nur wenig frisches Wasser benötigt“, sagt Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, der außerdem von einer „Win-Win-Win-Situation“ spricht. Es würden nämlich nicht nur die Genossenschaft und Peters profitieren: „Der dritte Partner steht nicht oben drauf - Das ist die Umwelt.“

Vor dem Bau der Anlage wurden etwa zwei Millionen Kubikmeter pro Jahr unbehandelt der Emscher zugeleitet. Jetzt erreichen nur noch eine Million Kubikmeter Abwässer den Fluss. Die eine Hälfte wird gereinigt und dann wieder im Produktionsprozess von Peters eingesetzt. Die andere Hälfte kann nicht in den Kreislauf zurückgeführt werden. „Allerdings ist dieses Abwasser bereits vorbehandelt, in der Kläranlage Bottrop findet schließlich nur noch die Endreinigung - man könnte ,Feinpolitur“ sagen - statt“, so Stemplewski. Diese „Tandem-Lösung“ bedeute „ein hohes Maß an Umweltsicherheit“.

Als man im Dezember 2008 den Kooperationsvertrag mit dem Ziel Dezember 2009 unterschrieben habe, so Heinz Breucker, Geschäftsführer bei Peters, sei das ein „ambitioniertes Datum“ gewesen. Ein knappes halbes Jahr später und nach erfolgreichem Probebetrieb wurde die 6 Millionen Euro (netto) teure Kreislaufwasserbehandlungsanlage (Breucker: „Sie wird zärtlich von uns KWB genannt.“), nun also offiziell eingeweiht.

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Von DerWesten