Gelsenkirchen. .
Mitte Juni entscheidet sich, ob Gelsenkirchen und Herten in die engere Wahl kommen und Chancen haben im Revier „InnovationCity“ zu werden.
16 Revierstädte haben sich beworben, fünf sollen bis zum Herbst in die Endausscheidung. Revierkonzerne, zusammengeschlossen im „Initiativkreis Ruhrgebiet“, treffen die Auswahl und wollen in der auserkorenen Modellregion über zehn Jahre bis zu zwei Milliarden Euro in Klimaschutz, Energie-Effizienz und Stadtumbau investieren.
In der Ratssitzung am Donnerstag stellt die Stadt die Projektskizze vor und will sich die Rückendeckung das Stadtparlaments einholen. „Solarstadt + Wasserstoffstadt = InnovationCity“ ist die Losung Gelsenkirchens und Hertens. Dass die beiden Städte ein interkommunales Projekt starten wollen, gilt als Pfund der Bewerbung. Als Pilotregion haben sie die Stadtteile Hassel, Scholven, Teile von Buer sowie Bertlich, Westerholt, Paschenberg, Langenbochum und Teile von Herten-Mitte ausgewählt. Mittelpunkt soll das 2008 geschlossene Bergwerk Lippe sein. Starker Partner der Städte in der Bewerbung ist die RAG Immobilien, die selbst dem Initiativkreis abgehört.
Mit Bedacht haben Gelsenkirchen und Herten die Viertel rund um das Bergwerk ausgesucht, die Entwicklungsbedarf, aber auch -potenzial haben und reviertypisch sind: Die Bausubstanz vieler Siedlungen schreit förmlich nach energetischer Erneuerung, es gibt zahlreiche Industriebrachen, Grünzüge zudem, die vernetzt werden können, eine komplexe, aber traditionelle Verkehrsinfrastuktur und natürlich die stillgelegte Zeche. Sie soll energetisch vorbildhaft saniert und zum Weiterbildungszentrum zum Thema Energie werden. Zugleich soll dort „grünes Gewerbe“ entstehen. Der Turm der Zeche soll zum Aussichtspunkt und zum Symbol der InnovationCity werden.
Laut Bewerbungsantrag soll die Kokerei Hassel zum Stadtteil- und Photovoltaik-Park werden. Beispielgebend sollen u.a. Siedlungen in Scholven und Hassel (Nördlicher Eppmannsweg) energetisch saniert werden, alternative Energiegewinnung mit Holzhackschnitzel ist für Bergmannsglück vorgesehen. Ein Fuß- und Radweg auf ehemaligem Bahngleis soll die Stadtteile verbinden. Exemplarisch soll eine neue, energie- und umweltschonende „Mobilität“ entwickelt werden, mit Wasserstoff- und Elektrobussen im Öffentlichen Nahverkehr, mit Verleih- und Ladestationen für Elektroautos und Fahrrädern im Individualverkehr.