Ein großes Feld mit anonymen Urnengräbern auf dem Ostfriedhof. Irgendwo dort ist auch Berthold Kühnel beerdigt. Aber seit Kurzem ist aus dem „irgendwo“ ein „genau dort“ geworden. Denn nun schmückt ein dezenter schwarzer Stein sein Grab.
Berthold Kühnel lebte vor seinem Tod im Betreuten Wohnen für Menschen mit geistiger Behinderung des Sozialwerks St. Georg. Dort hatte er Freunde, die ihn nach seinem Tod auf dem Friedhof besuchen wollten. „Es war für unsere Bewohner jedoch immer schwer sein Grab wieder zu finden“, sagt Fachleiterin Wickie Chorowsky. Da Kühnel jedoch nur beschränkte finanzielle Mittel hatte, war kein Geld vorhanden, um einen Grabstein anzuschaffen.
Deshalb haben Alexandra Rex und Hans-Jürgen Hövelmann einen Spendenaufruf gestartet. Mitarbeiter und Klienten, die Kühnel kannten, haben auch fleißig gespendet. Insgesamt gaben 15 Bewohner und Mitarbeiter etwas für ihren Freund und Klienten dazu. Am Ende jedoch war noch immer nicht genug Geld für einen Grabstein zusammen. Dank der Unterstützung eines örtlichen Steinmetzes konnte das kleine Grabmal schließlich gefertigt werden. So steht nun Gold auf Schwarz: „Berthold Kühnel - 1957-2008“.
„Ich bin sehr froh, dass er endgültig einen Grabstein bekommen hat“, sagt Hövelmann. Er kannte den Schalke-Fan Kühnel seit 20 Jahren und war gut mit ihm befreundet. „Es ist schön, dass wir das geschafft haben und nun jeder weiß, wo er liegt“, findet Rex. Sie war zwei Jahre mit dem Verstorbenen zusammen. „Ich werde häufig herkommen.“