Was lange währt, wird endlich gut: Darauf setzt die Gesamtschule Ückendorf, die am 1. Juni nach jahrelangem Ringen ihre Mensa öffnet. Felizitas Reinert, die Schulleiterin, zeigt sich „unglaublich froh”, dass Küche und Speisesaal nun fertig sind.

Denn: Die Mensa ist für sie ein wichtiger Baustein auf dem Weg der Gesamtschule zur Stadtteilschule. Und somit auch zu mehr Akzeptanz ihres Hauses in Gelsenkirchen.

Seit 2001 ist Reinert an der Bochumer Straße, und was die Gesamtschule bislang in Sachen Verpflegung anbot, das schmeckte ihr gar nicht. Lediglich über eine „Satellitenküche” verfügte sie, heißt: Essen wurde auswärts gekocht, von einem Caterer in Aluschalen verpackt, ausgeliefert und in der Gesamtschule verteilt. Nicht mal ein Dutzend der 1200 Schüler, so die eindeutige Sprache, nahm das Angebot an. Kein Wunder: „Das Essen war nicht schön verpackt und nicht lecker”, spricht Reinert Klartext. Die meisten Schüler deckten sich lieber mit Döner & Co. ein, brachten Stullen mit oder kauften sich in der Pause eine Kleinigkeit in der Schüler-Cafete.

Und nun „wird richtig gekocht”. Jahrelang hatte die Schule für die Mensa gekämpft und auch in der Verwaltung manche Klippe umschifft, jetzt ist die gut 500 000 Euro teure Küche nebst Speisesaal fertig. Ins Boot hat die Schule die gemeinnützige Gesellschaft für Bildung und Soziales (BuS) geholt; der Gabs-Nachfolger übernimmt die Regie zwischen Herd und Spüle und tischt Schülern, Lehrern und eben auch Anwohnern ab Juni täglich frisch auf. Sie verspricht, gesunde und vollwertige Nahrung groß zu schreiben.

Aber auch den Geschmack vor allem der Schüler will die BuS treffen, sagt Reinert. Durch eine Umfrage wurden schon mal die Lieblingsgerichte ermittelt. Das (wenig überraschende Ergebnis): Oben stehen Spaghetti, Pommes und Köfte. 2,60 Euro soll das „normale” Schülergericht kosten, das durch mehrere Gänge „aufgepeppte” Erwachsenen-Menü 3,50 Euro.

Reinert ist optimistisch, dass das neue Angebot angenommen wird. Das Mensa-Essen habe nun „eine ganz andere Qualität, eben weil frisch gekocht wird.” Das werde honoriert. An einen verpflichtenden Mensa-Besuch – an manch' anderer Schule vor Ort durchaus üblich – denkt sie nicht. Das sei „nicht legal”, stellt sie klar.

Durchaus erwünschter Nebeneffekt des BuS-Engagements: In der neuen Küche sollen Ausbildungen zum Koch und Beikoch durchgeführt werden. Reinert hofft, dass auf diese Weise auch ihren Schülern der Weg in eine Ausbildung geebnet wird.

Und nicht zuletzt soll sich der Ruf der GSÜ durch den Kontakt zwischen Schulgemeinde und Nachbarn, die ebenfalls in der Mensa essen können, bessern. Nach dem Motto: Wer vorbeischaut und sieht, wie gut es läuft, der redet auch positiv über die Schule. Und wenn sich das rumspricht, so die Intention, dann steigt bei den Anmeldephasen auch die Zahl der Erstwünsche.