Die Praxis Schwerpunkt Kinderwunsch feierte Geburtstag im Wissenschaftspark. Über 2000 Kinder entstanden an der Munscheidtstraße in zehn Jahren durch künstliche Befruchtung. Knapp 400 von ihnen kamen mit ihren Eltern zum Praxisfest.

Mit einem großen Kinderfest feierte die Praxis Schwerpunkt Kinderwunsch am Sonntag im Wissenschaftspark ihr zehnjähriges Jubiläum. Seit 1999 verhilft das Team um Frauenärztin Ute Czeromin Paaren, die ungewollt kinderlos bleiben, zu Nachwuchs. Über 2000 Kinder sind so schon zur Welt gekommen. Knapp 400 von ihnen kamen mit ihren Eltern zur 10-Jahres-Feier an die Munscheidstraße in Ückendorf. „Natürlich sehen wir viele glückliche Eltern, die mit ihren Babys kurz nach der Entbindung bei uns vorbei kommen, aber es ist einfach eine tolle Bestätigung, auch einmal so viele vergnügte ältere Kinder und ihre Familien hier wieder zu treffen”, sagt Ute Czeromin.

Und während in der Arkade des Wissenschaftsparks Erbsen mit Hämmern plattgehauen, Schokoladeneis mit Stickstoff selber gemacht und Kinder von ihren Vätern auf dem Tandem spazieren gefahren werden, erzählen einige Eltern im Wartezimmer der Praxis von ihren Erfahrungen. An der Wand: zahlreiche Fotos von „Resultaten” erfolgreich verlaufener Therapien.

„Ich habe noch zwei eingefrorene Kinder”, sagt eine 38-jährige Mutter. Und das ist kein Scherz. Allerdings handelt es sich dabei um befruchtete Eizellen. Bei ihrem Mann war im Alter von 25 Jahren ein bösartiger Hodentumor entdeckt worden, der eine herkömmliche Schwangerschaft unmöglich machte. Der Gynäkologe der heute zweifachen Mutter hatte dann die Praxis im Wissenschaftspark empfohlen. Nach regelmäßigen Hormonspritzen wurden ihr Eizellen abgesaugt. Ihr Mann verschwand in einer Kabine und trug seinen Teil bei. „Wir wissen bis heute nicht, wie die Kabine aussieht”, lachen die Mütter im Wartezimmer. Die befruchteten Eizellen wurden der Frau dann zwei Tage später eingesetzt.

Das bedeutete aber noch lange nicht die Schwangerschaft. „Pro Kind hatten wir vier Versuche”, erinnert sich die zweifache Mutter. Und die gingen ins Geld: jeweils 1500 Euro bezahlte das Paar. Da hatten andere Eltern mehr Glück: „Wir hatten nur einen Versuch und es waren Zwillinge”, stellt eine 31-Jährige ihre Zehnmonatigen vor. Neun Jahre lang waren zuvor alle Fortpflanzungsversuche gescheitert.

Ein anderes Paar ist mit seiner 22 Monate alten Tochter da: „Das war damals unser letzter Versuch. Danach hätten die Nerven nicht mehr gereicht.” Über Adoption hatten die meisten Paare nicht großartig nachgedacht. Ein Fremdspender sei für sie alle jedoch nicht in Frage gekommen.