Die ersten zehn Spaziergangspaten wurden geschult. Dienstag stand die erste langsame Runde an. Weitere sollen in vielen Stadtteilen fogen.

Das Mehrgenerationenhaus Gelsenkirchen hat eine neue „Senioren-Bewegung” angeschoben. Im September wurden Spaziergangspaten gesucht. „Unsere Zielgruppe waren eigentlich fitte Senioren, die nicht mehr so fitte begleiten”, sagt Ute Beese. „Es haben sich aber auch jüngere Ehrenamtler gemeldet. Die Spannweite reicht von etwa 40 Jahre bis zu einer 85-Jährigen, die langjährige Erfahrung als Leiterin einer Wandergruppe hat und immer noch regelmäßig unterwegs ist”, so die Leiterin des Mehrgenerationenhauses.

Ende letzten Monats wurden schließlich zehn Spaziergangspaten geschult. Gerontologen klärten die Gruppe über Sturzprävention und Erste Hilfe auf, zudem wurden Versicherungsfragen (die Paten müssen nicht haften) geklärt. Zu klären, welche Gefahren drohen, sei „schon notwendig”, weiß Beese. Schließlich sind viele der potenziellen Spaziergänger hochbetagt, manche laufen am Rollator, andere haben schon lange nicht mehr Wohnung oder Heim verlassen und fühlen sich draußen unsicher – wie auch die erste Runde in dieser Woche zeigte. Am Curanum-Haus in Bismarck trafen sich sechs Senioren und – zum Start – zwei Begleiter.

„Für uns ist das Nachbarschaftsprinzip ideal”, sagt Beese. Wohnortnähe soll helfen, die Kontakte zwischen Paten und Spaziergängern zu erleichtern. Schließlich geht es Beese bei dem Projekt um „Bewegung und Kommunikation”. So stand denn auch vor dem ersten langsamen Gang eine Kennenlernrunde an.

Gemütlich und entspannt soll es jetzt in anderen Stadtteilen weiter-gehen. Senioren, die regelmäßig eine halbe Stunde lang mit einem Paten spazieren möchten, werden in Bismarck, Feldmark, Buer, Erle, Ückendorf, Bulmke, Hüllen, Rotthausen und Altstadt gesucht. Info: 98 22 322.