Gelsenkirchen. Die Platznot ist dramatisch: Die Schulen brauchen bald doppelt so viele OGS-Plätze. Es muss endlich gehandelt werden, sagt unsere Autorin.
Die Betreuungsquote in Gelsenkirchen liegt aktuell bei rund 35 Prozent. Wenn der Rechtsanspruch 2026 in Kraft tritt, müssen es 70 bis 80 Prozent sein: nach eigenen Schätzungen der Stadt. Dabei ist aktuell nicht einmal klar, wie die OGS-Betreuung in Gelsenkirchen ab August 2024 finanziert wird. Ein Drama bahnt sich an.
Das Land hat mit einer Expertenkommission, die einen rhythmisierten Ganztag - abwechselnd Unterricht und Betreuung - und vieles mehr empfahl, große Erwartungen geweckt. Und dann auf ganzer Linie enttäuscht, als trotz extrem langer Vorlaufzeit keinerlei Qualitätsstandards und keine nennenswerte, zusätzliche finanzielle Unterstützung festgelegt wurden.
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Weiterhin wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren, kann nun aber nicht mehr helfen. Die OGS-Träger wünschen sich zumindest bessere Räume, zur Not auch in Containern. Denn flächendeckende Anbauten, die Kindern mehr Rückzugs- und Spielmöglichkeiten bieten und auch die Küchenkapazitäten erweitern, können in der verbleibenden Zeit flächendeckend mit Sicherheit nicht mehr errichtet werden.
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Den Rechtsanspruch einzulösen und durch professionelle Betreuung zumindest ein wenig mehr Chancengerechtigkeit auch für Kinder aus sozial besonders schwachen Familien ohne berufstätige Eltern zu schaffen, ist in Städten wie Gelsenkirchen unverzichtbar.