Gelsenkirchen. Der Fall Annette Lindemann wurde in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ wieder aufgerollt. Warum die Polizei jetzt neue Hoffnung schöpft.
Der Fall Annette Lindemann beschäftigt die Polizei seit 14 Jahren. Die ehemalige Polizistin (44) aus Gelsenkirchen verschwindet Anfang Juni 2010. Ihr schwarzer Mercedes-Van vom Typ Viano wird vier Wochen später ausgebrannt in einem Waldstück entdeckt. Die Polizei verdächtigt den Ehemann der vierfachen Mutter, doch trotz intensiver Ermittlungen und mehrerer Suchaktionen gibt es keine Beweise dafür, dass er Annette Lindemann umgebracht hat. Die Ermittlungen gegen den Ehemann, der damals auch Polizist war, werden eingestellt.
Doch das Verschwinden von Annette Lindemann lässt den Ermittlern bis heute keine Ruhe, weshalb dieser Cold Case zu einer Reihe von ungelösten Fällen gehört, um die sich eine Spezialeinheit seit einiger Zeit wieder kümmert. Der erfahrene Kripomann Detlef Büttner, der nach drei Jahren Ruhestand gemeinsam mit zwei weiteren „Pensionären“ wieder seine Erfahrungen einbringen kann, hofft, dass die neue Offensive der Essener Polizei mögliche Zeugen, die bislang geschwiegen haben, motiviert, sich den Ermittlern doch noch anzuvertrauen. Und so wurde der Fall am 8. Mai in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY-ungelöst“ erneut aufgerollt.
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Bereits wenige Stunden nach der Ausstrahlung der Sendung erklärte die Polizei, dass „etliche Hinweise“ eingegangen sind. Auf Nachfrage der WAZ Gelsenkirchen sprechen die Ermittler von mehr als 30 Hinweisen, denen nun akribisch nachgegangen werde. Die Hinweise kommen demnach größtenteils aus der Region. Und: Für die Cold-Case-Ermittler haben sich neue Ermittlungsansätze ergeben, berichtet ein Polizeisprecher. Details kann die Polizei zum derzeitigen Zeitpunkt auch aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht berichten.
Die Hoffnung der Ermittler, das mysteriöse Verschwinden von Annette Lindemann nach 14 Jahren aufklären zu können, ist jedenfalls wieder etwas größer.