Gelsenkirchen. Völlig überraschend ist das Flusspferd Bulma in der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen gestorben. Was mit den sterblichen Überresten passiert.

  • Das Gelsenkirchener Zoom-Flusspferd Bulma ist Anfang April 2024 überraschend gestorben.
  • Was macht der Gelsenkirchener Zoo eigentlich mit dem Kadaver eines so großen Tiers?
  • Mit welchen Firmen der Zoo zusammenarbeitet und wie die Bestandteile des Körpers wiederverwertet werden.

Die Zoom Erlebniswelt hat vor knapp einer Woche Flusspferd „ Bulma“ verloren – das Tier war am 4. April in der Innenanlage reglos von Tierpflegern entdeckt worden. Das erst vier Jahre alte Tier war ganz plötzlich und überraschend verstorben. Bislang gibt es noch keine genauen Angaben zur Todesursache von Bulma, die Ergebnisse der pathologischen Untersuchungen stehen noch aus. Aber was passiert eigentlich, wenn ein solch großes Tier, wenn überhaupt ein Tier im Zoo verstirbt?

Im speziellen Fall von Bulma war es so: Nachdem das tote Tier aus der Anlage geholt wurde – der Zoom hat für die schweren Tiere besondere Gerätschaften – wurde Bulmas Kadaver nach Arnsberg transportiert, wie der Leiter der Zoom Erlebniswelt, Hendrik Berendson, auf Nachfrage berichtet. In Arnsberg selbst hat das „Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen“ (CVUA) seinen Sitz. Hier folgten weitere (Labor-)Untersuchungen, um die genaue Todesursache festzustellen, schließlich war Bulma ja völlig unerwartet gestorben. Auf der Homepage des CVUA Westfalen heißt es zu den Aufgaben der Behörde: „Wir untersuchen Tiere und vom Tier stammendes Probenmaterial auf Krankheitserreger. Damit schaffen wir die Grundlage, Tierseuchen effektiv zu bekämpfen, Tiere gezielt zu behandeln und den Menschen vor übertragbaren Krankheiten zu schützen.“

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Nach den Untersuchungen würden die Überreste des Flusspferds in einem Tierbeseitigungsbetrieb verwertet. Welcher genau das ist, konnte Hendrik Berendson allerdings nicht sagen.

Stirbt ein Tier im Zoom von alleine an Altersschwäche oder muss von den Tierärztinnen und Tierärzten eingeschläfert werden, ist das Vorgehen ähnlich. „Wir haben auch eine eigene Pathologie im Zoo“, erklärt Berendson. Dass Tiere im Zoom verfüttert werden, komme nur vor, wenn sie zuvor geschlachtet wurden, so Berendson weiter. Wie auch im Falle von Bulma würden die Kadaver dann ebenfalls in einen Tierbeseitigungsbetrieb gebracht. Der Zoom arbeitet dafür mit dem Unternehmen „SecAnim“ zusammen, das Teil ist der Saria-Gruppe, die sich auf die Verarbeitung von tierischen und organischen Nebenprodukten spezialisiert hat.

Überreste der Tiere werden zu Mehlen und Fetten verarbeitet

Verendete Tiere gelten als tierisches Risikomaterial, deren Beseitigung streng gesetzlich geregelt ist. „Auch Knochenreste, die nach der Fütterung übrig bleiben, können nicht über den Hausmüll oder die Biotonne entsorgt werden“, sagt Berendson. Sie würden ebenfalls von SecAnim abgeholt und entsorgt beziehungsweise wiederverwertet – zu Mehlen und Fetten, wie es auf der Homepage des Unternehmens heißt. Die Mehle werden dann als Alternativbrennstoff in Kraftwerken und der Zementindustrie genutzt, die tierischen Fette werden zu Biokraftstoff.

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Dass ein so großes Tier im Gelsenkirchener Zoo stirbt, „ist nicht alltäglich“, sagt Hendrik Berendson. Im Zoo Duisburg war im vergangenen Jahr mit Giraffenbulle „Kiringo“ ein noch größeres Tier gestorben. Eben aufgrund seiner Größe konnte Kiringo nicht am Stück abtransportiert werden. Der Zoo entschied sich, Kiringo nach seinem Tod unter anderem externen Wissenschaftlern zur Verfügung zu stellen sowie teilweise zu präparieren.“