Gelsenkirchen-Buer. Seit zwei Jahren gibt es „Sultan of the Meat“ in Gelsenkirchen-Buer, geboten wird gehobene türkische Küche. Wir haben das Restaurant getestet.
Vorab ein Warnhinweis, ein „Disclaimer“, wie man so schön sagt: Vegetarier und Veganer werden aus diesem Text höchstwahrscheinlich nicht allzu viele Tipps ziehen können. Dafür steht aber auch schon der Name des Restaurants, um das es geht. Wenn sich ein Gastronomiebetrieb „Sultan of the Meat“ nennt, dann ist der Name natürlich Programm: Hier gibt es Fleisch. Und das reichlich.
Seit gut zwei Jahren existiert das Restaurant an der Breddestraße in Gelsenkirchen-Buer, direkt gegenüber der Volksbank – dass diese Lage gut gewählt ist, dazu später mehr. „Gehobene türkische Küche“ wollte man anbieten, hatte Betriebsleiterin Tuba Aras damals im Gespräch mit dieser Zeitung das Konzept beschrieben. Ob dieser Anspruch auch zwei Jahre später noch umgesetzt werden kann – das haben wir einmal ausgetestet.
Die Küche in dem Gelsenkirchener Restaurant ist mitten im Raum
Einen Tisch reservieren kann man bequem über die Website des Restaurants. Als wir an einem Mittwochabend das „Sultan of the Meat“ betreten, erweist sich die Vorbestellung direkt als gute Idee: Fast alle Tische sind schon belegt. Zentrum des Restaurants ist die offene Küche, um sie herum ist ein L-förmiger Gastraum angeordnet. Raumtrenner mit Pflanzen darauf sorgen trotz der 70 Plätze dafür, dass man für sich sitzt. Die Wände sind verklinkert, das Holz in einem Honigton gehalten. Tief hängende Lampen sorgen für ein angenehmes, nicht zu helles Licht: Die Atmosphäre macht von Beginn an einen gemütlichen Eindruck.
Der Blick in die Speisekarte zeigt: Als Vegetarier muss man ein wenig suchen, um etwas zu finden. Als Hauptgericht bliebe einem nur die Gemüsepfanne mit Schafskäse, allerdings bietet die Vorspeisenkarte da deutlich mehr Auswahl, und Salate gibt es auch. Ansonsten dominiert allerdings Fleisch: Eine ganze Seite ist für diverse Steaks reserviert, wer richtig viel Hunger mitbringt, kann auch zu Tomahawk- oder T-Bone-Steaks greifen. Ansonsten gibt es diverse Spieße, Pfannengerichte, Burger und Fischgerichte.
Die Vorspeisenplatte kann nicht voll überzeugen
Wir entscheiden uns zunächst für eine warme Vorspeisenplatte zum Teilen, als Hauptgericht gibt es „Sultans Hähnchenpfanne“ und „Sultans Spezial-Filet“, ein Gericht von der Steakkarte. Dazu nehmen wir Wein: weißen Pinot Grigio zum Hähnchen und roten Primitivo zum Steak. Der Service ist gut und freundlich – trotz der vielen Gäste haben wir das Gefühl, dass man sich gern um uns kümmert.
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Als Starter gibt es etwas warmes Fladenbrot mit drei verschiedenen Dips, dann kommt auch schon schnell die Vorspeisenplatte. Darauf: gegrilltes Gemüse, Paprika, Auberginen, Zucchini, dazu gebackener Schafskäse und eine Blätterteigrolle, zum Dippen einen Schlag Joghurt sowie eine rote Sauce. Die ist – kleiner Kritikpunkt – allerdings eher fade, generell überzeugt die Platte nicht so wirklich: Für 15,90 Euro könnte man etwas mehr Kreativität (und auch etwas mehr Essen) erwarten.
Ein billiges Vergnügen ist es nicht
Dagegen sammelt der Hauptgang dann deutlich mehr Punkte. Die Hähnchenpfanne mit Gemüse, Walnüssen und Orangensauce ist spannend exotisch gewürzt, dazu gibt es Reis – definitiv eine ausgefallene Geschmacksentdeckung im besten Sinne. Das „Sultans Spezial-Filet“ ist dann ein Erlebnis für alle Sinne: Die Fleischstreifen, innen rötlich und auf Punkt gegart, kommen in einer heißen Pfanne auf den Tisch, es raucht und spritzt, als Beilage gibt es kleine Kartoffeln, gegrilltes Gemüse und eine lecker pfeffrige Sauce. Das Steak liefert den vollen Fleischgeschmack und überzeugt auch in Sache Portionsgröße: alles in allem eine gute Wahl.
Zum Nachtisch gibt es Baklava und Künefe. Letzteres ist ein warmes Dessert aus einer Art Quark und Engelshaar, das entgegen dem Klischee gar nicht so süß wie befürchtet ist: eine echte Entdeckung. Den obligatorischen türkischen Tee gibt es gratis dazu.
Fazit: Ein Besuch lohnt sich, gerade Fleischliebhaber kommen im „Sultan of the Meat“ auf ihre Kosten, ganz so, wie es der Name des Restaurants verspricht. Allerdings: Ein billiges Vergnügen ist es nicht, am Ende des Abends ist die Rechnung knapp dreistellig. Das Geld sollte man besser in bar dabei haben, Kartenzahlung war nicht möglich. Aber da kommt die gute Lage des Restaurants in Spiel: Die Volksbank ist direkt gegenüber.
Hinweis: Unsere Restaurantbeschreibungen basieren auf subjektiven Bewertungen und erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Wir bezahlen unsere Rechnungen selbst und geben uns erst nach Begleichen der Rechnung als Tester zu erkennen.