Gelsenkirchen. Das Gelsenkirchener Opernhaus hat über 1000 Förderer. Diese haben wieder tief in ihre Taschen gegriffen. Dafür wird das Geld verwendet.

Sie stehen zum kulturellen Aushängeschild ihrer Stadt. Seit 1977 unterstützen die Mitglieder des Fördervereins Musiktheater im Revier (fmt) tatkräftig die Arbeit des Gelsenkirchener Opernhauses. Fast genauso lange ist es gute Tradition, zu Beginn eines neuen Jahres die Fördersumme im Rahmen eines Neujahrsempfangs bekannt zu geben und zu überreichen. Mit einem Koffer voller Geld enterte auch diesmal Schatzmeister Kurt Limberg die Bühne und übergab stattliche 65.000 Euro an Generalintendant Michael Schulz und Verwaltungschef Tobias Werner.

Förderverein Musiktheater im Revier unterstützt Gelsenkirchener Opernhaus mit 65.000 Euro

Und das war nicht die einzige großartige Zahl, die es am Samstag zu verkünden galt. Vereinsvorsitzende Christiane Wilke freute sich über die höchste Mitgliederzahl, die der „fmt“ je aufzuweisen hatte: „Dem Verein gehören inzwischen 1007 Mitglieder an.“ Darüber staunte auch Intendant Schulz: „Diese Zahl ist sensationell. Darum beneidet uns manch anderes Theater.“

Erstmals lud der Verein diesmal ins Große Haus ein, das Parkett gut gefüllt, die Bühne festlich mit Blumen dekoriert, im Hintergrund ein Foto des Theaters im Feuerwerksglanz. Die stellvertretende Vorsitzende Nadja Schröder-Tiegs servierte interessante Rückblicke auf Vereins-Veranstaltungen, Michael Schulz gab spannende Ausblicke auf zukünftige Produktionen und der Vereinsvorstand tiefe Einblicke in die aktuellen Förderprojekte.

MiR-Geschäftsführer Tobias Werner (v.l.), die „fmt“-Vorsitzende Christiane Wilke und Generalintendant Michael Schulz beim Neujahrsempfang im Großen Haus im Musiktheater im Revier.
MiR-Geschäftsführer Tobias Werner (v.l.), die „fmt“-Vorsitzende Christiane Wilke und Generalintendant Michael Schulz beim Neujahrsempfang im Großen Haus im Musiktheater im Revier. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Mit 15.000 Euro unterstützt der „fmt“ die Realisierung des Opernprojektes „Iolanta/Le Rossignol“, das am 24. Februar Premiere im Großen Haus feiern wird. Ein spartenübergreifender, märchenhafter Abend mit Musik von Peter Tschaikowsky und Igor Strawinsky, wie die Appetithäppchen eindrucksvoll dokumentierten. Hier treffen große Stimmen auf kleine Wesen, in Bewegung gesetzt vom MiR-Puppentheater. Während Tenor Adam Temple-Smith seine Arie intonierte, begleitet von Annette Reifig am Klavier, turnte eine geisterhafte weiße Puppe gespenstisch auf ihm herum.

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14.000 Euro investiert der „fmt“ in die Realisierung der Hör-Oper, mit der sehbehinderten und blinden Menschen der Zugang zum Theaterbesuch erleichtert wird. Silvie Ebelt, die mit ihrem Team aus Sehenden und Blinden die jeweilige Beschreibung des Bühnengeschehens erarbeitet, erläuterte das Projekt eindrücklich mit einer Szene aus der Oper „Die Perlenfischer“. Bei der Hör-Oper beschreibt Ebelt live das Bühnengeschehen, die Besucher lauschen mittels eines Kopfhörers. Ein Angebot zum barrierefreien Zugang zur Oper, das lange einzigartig war und inzwischen von einigen anderen Theatern übernommen wurde.

Festlich dekoriert war das Große Haus des Musiktheaters im Revier beim Neujahrsempfang des Musiktheater-Fördervereins (fmt).
Festlich dekoriert war das Große Haus des Musiktheaters im Revier beim Neujahrsempfang des Musiktheater-Fördervereins (fmt). © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

15.000 Euro für das Gelsenkirchener Tanzprojekt „Move“ – Premiere des neuen Stücks am 27. Juni

15.000 Euro flossen in die Realisierung der Strauß-Operette „Eine Nacht in Venedig“ und mit 6000 Euro unterstützt der „fmt“ das Tanzprojekt „Move“, das rund 100 Gelsenkirchener Schülerinnen und Schüler in Bewegung setzt. Ein kurzer Ausschnitt aus der Choreografie, die am 27. Juni im Großen Haus Premiere feiern wird, elektrisierte bereits jetzt die Zuschauer. Das Stück, so verriet Choreografin und Projektleiterin Marika Carena, dreht sich um Depressionen.

Und auch der Profi-Company von Giuseppe Spota greift der „fmt“ finanziell unter die Arme. 15.000 Euro flossen in die Realisierung des Tanzstücks „Was uns hält“.

Während Tenor Adam Temple-Smith (l.) seine Arie intonierte, begleitet von Annette Reifig am Klavier, turnte eine geisterhafte weiße Puppe gespenstisch auf ihm herum. Dazu das Puppentheater mit Gloria Iberl-Thieme, Daniel Jeroma und Maximilian Teschemacher.
Während Tenor Adam Temple-Smith (l.) seine Arie intonierte, begleitet von Annette Reifig am Klavier, turnte eine geisterhafte weiße Puppe gespenstisch auf ihm herum. Dazu das Puppentheater mit Gloria Iberl-Thieme, Daniel Jeroma und Maximilian Teschemacher. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Für die Stadt bedankte sich in Vertretung der erkrankten Oberbürgermeisterin Karin Welge Bürgermeisterin Martina Rudowitz für das Engagement des Fördervereins: „Sie leisten einen großen Beitrag für das Musiktheater und für die Stadt.“ Sie lobte den „fmt“ für seinen wichtigen monetären Beitrag, er schaffe aber auch ganz wesentliche Begegnungen zwischen Künstlern und Publikum.

Ähnlich sieht es der Generalintendant: „Für mich steht das F im Namen weniger für Förderer denn für Freunde des Musiktheaters.“ Und Geschäftsführer Tobias Werner freute sich: „Es ist schön, einen so vielfältigen Freundeskreis hinter uns zu haben.“