Gelsenkirchen. Auch in diesem Jahr startet die Stadt Gelsenkirchen zahlreiche Straßenbauprojekte. Diese Straßen sind betroffen, und das sind die Kosten.

Quizfrage: Wie weit käme man, wenn man sämtliche Straßen in Gelsenkirchen hintereinanderlegen würde? Christoph Neumann hat die Antwort: „730 Kilometer“, sagt der Leiter des Verkehrsreferats der Stadt. Das reicht (Luftlinie) von Gelsenkirchen bis knapp vor Wien. Einige dieser Straßen sind in keinem guten Zustand und müssen saniert werden. Jetzt hat die Verwaltung ihre Planungen für 2024 vorgestellt, darin steht, welche Straßen in diesem Jahr an der Reihe sind.

Insgesamt investiert die Stadt Gelsenkirchen mehr als zwölf Millionen Euro in Straßenbau, Ingenieurbau und die Stadtbahn. Damit werden zum Teil bereits angefangene Baustellen weitergeführt, zum Teil stehen aber auch zahlreiche neue Baumaßnahmen an. Dazu kommt ein umfangreiches Sanierungsprogramm bereits bestehender Straßen. „Eine gute Zahl“ sei das, so Neumann, damit könne man einige Vorhaben in die Tat umsetzen.

So viel Asphalt wurde in Gelsenkirchen in Schlaglöcher verfüllt

Stellten die Pläne für den Straßenneubau vor: Christoph Neumann, Leiter des Referats Verkehr (l.) und Erhan Özdemir, Abteilungsleiter Straßenbau, Ingenieurbau und Stadtbahn.
Stellten die Pläne für den Straßenneubau vor: Christoph Neumann, Leiter des Referats Verkehr (l.) und Erhan Özdemir, Abteilungsleiter Straßenbau, Ingenieurbau und Stadtbahn. © gkfoto.de | Gerd Kaemper

Welche Straße an die Reihe kommt, entscheidet sich in der Regel im Vorjahr. „Wir überprüfen regelmäßig den Zustand der Straße und entscheiden dann, wo Maßnahmen nötig sind“, erklärt Erhan Özdemir, Abteilungsleiter Straßenbau, Ingenieurbau und Stadtbahn im Verkehrsreferat. Eine Prioritätsliste lege dann fest, welche Straße zuerst an die Reihe kommt und wo noch ein Jahr gewartet werden kann. „Das ist aber ein fließender Prozess“, so Özdemir: Wenn beispielsweise durch extremes Wetter an einer Straße gravierende Schäden aufträten, könne diese Straße kurzfristig bevorzugt werden.

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„In Sachen Schlaglöchern sind wir aber inzwischen ganz gut aufgestellt“, so Christoph Neumann, „da haben wir über die Feiertage viel getan.“ Bislang hätten die Bauhof-Mitarbeiter in diesem Winter schon 130 Tonnen Kalt- und sechs Tonnen Heißasphalt verbaut. Verantwortlich für die Schäden an der Fahrbahn sei aber nicht immer nur der Frost, wie weitläufig angenommen wird. „Gerade Starkregenereignisse sorgen auch für Schlaglöcher“, so Özdemir – hier zeigt also auch der Klimawandel seine Wirkung.

Diese Gelsenkirchener Straßen stehen besonders im Fokus

Vor allem fünf Straßen rücken die beiden Verwaltungsmitarbeiter in den Fokus. So soll etwa die Umgestaltung und Erneuerung der gesamten Rheinischen Straße im März dieses Jahres beginnen – Kosten: etwa 1,4 Millionen Euro. Der Baubeginn der Bochumer Straße ist für Juni 2024 vorgesehen, hier steht der Umbau der Straße zwischen Junkerweg und Virchowstraße an (4,7 Millionen Euro)

Der Bau von Radverkehrsanlagen an der Hiberniastraße soll ab Juli starten (1,5 Millionen Euro). Auf der Straße „An der Rennbahn“ werden die Rad- und Gehwege erneuert (800.000 Euro). Ebenfalls zu den Neubauprojekten gehören die Planungen für den vierten Bauabschnitt der Bismarckstraße zwischen Trinenkamp und Theodorstraße (4,1 Millionen Euro). Der Baubeginn ist hier allerdings erst für 2025 geplant. Grundlage für alle Neubaumaßnahmen sei der Masterplan Mobilität, den der Rat der Stadt im vergangenen Jahr beschlossen habe, so Neumann. Wichtiger Hinweis: In den Kosten für die hier genannten Einzelprojekte sind auch schon Haushaltsmittel aus den vorherigen Jahren mit eingerechnet.

Straßenlampen sollen energiesparende Leuchten bekommen

Ein besonderes Augenmerk liege auf der Fortsetzung des Straßenerhaltungsprogrammes aus dem Jahr 2023 mit über 20 Straßen, so Neumann, dazu kommen in diesem Jahr weitere 20 Straßen, die saniert werden, ohne sie komplett umzubauen, etwa, in dem man die Fahrbahndecke erneuert. Insgesamt 500.000 Euro setzt die Stadt 2024 ein, um Schildermasten, Absperrpfosten, Fahrradständer und Verkehrszeichen zu ersetzen beziehungsweise neu aufzustellen.

Auch beim Thema Straßenbeleuchtung setzt die Stadt weiterhin auf den Umstieg auf energiesparende LED-Leuchten: Sukzessive werden die Lampen ausgetauscht. „Insgesamt haben wir in Gelsenkirchen rund 30.000 Straßenlampen“, so Neumann. „In diesem Jahr wollen wir 3000 davon auf LED umrüsten.“ Kosten dafür: rund eine Million Euro.