Gelsenkirchen. Im ersten Schuljahr wird es in diesem Jahr in Gelsenkirchens Grundschulen besonders eng. So soll die Schülerzahl sich weiterentwickeln.

Eine Studie der Bertelsmannstiftung kündigt stark sinkende Schülerzahlen für die Zukunft an. In Gelsenkirchen geht man von anderen Zahlen aus. Auf die Anfrage der Grünen im Bildungsausschuss nach den Erkenntnissen aus der Anpassungsprognose zur Schülerzahlentwicklung lautet die Antwort: Es wird erst viel mehr und dann wieder etwas weniger. In fünf Jahren wird der Höhepunkt bei Fünftklässlern erwartet, danach gehen die Zahlen nach jetzigen Schätzungen wieder zurück, bleiben in zehn Jahren aber leicht oberhalb der heutigen Zahlen. Genauere Zahlen von den Landesstatistikern von IT NRW werden für März erwartet.

Mehr Erstklässler als Plätze in Grundschulen

Dabei handelt es sich freilich um Schätzungen. Inwieweit Zuzüge aus EU-Ost oder von Asylsuchenden aus Krisenländern in aller Welt zu- oder abnehmen, ist nicht seriös einschätzbar, betonte die Verwaltung. Die Prognose ist jedoch wichtig für die Schulraumplanung, die Vorlauf benötigt. Schon in diesem Jahr wird es an Grundschulen extrem eng. An die 400 Kinder werden die erste Klasse im Rahmen der ein- bis dreijährigen Schuleingangsphase wiederholen (im vergangenen Jahr waren es 333), meldeten die Grundschulen. Sie benötigen ebenso Schulraum wie die 3150 Schulanfänger in diesem Jahr in Gelsenkirchen.

28 Mehrklassen auf alle Bezirke verteilt – Schwerpunkt in Mitte

Eigentlich gibt es somit mehr Erstklässler als Plätze vorhanden sind in Grundschulen. Dank Modulbauten, die zum Teil bereits errichtet sind, kann dies jedoch aufgefangen werden. Die mit Fertigstellung des Erweiterungsbaus an der Kurt-Schumacher-Straße frei werdende Caubstraße wird allerdings nicht für Grundschulkinder genutzt werden, sondern voraussichtlich für Klassen aus weiterführenden Schulen, kündigte der kommissarische Referatsleiter Detlev Kirchhoff im Ausschuss an. In Abstimmung aller Grundschulleitungen seien die Schulanfänger im Stadtgebiet jeweils innerhalb der Bezirke verteilt und die notwendigen 28 Mehrklassen eingerichtet worden. Eine Nutzung der Caubstraße für Mehrklassen hatten die Grundschulen abgelehnt.

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Nun wird es sieben Mehrklassen an Grundschulen im Bezirk Süd geben, 13 im Bezirk Mitte, je zwei in Nord und West sowie vier in Ost. Welches Kind an welcher Schule angenommen wurde, darüber sollen Eltern Ende Februar informiert werden. „Alle Schulen schicken gleichzeitig die Zu- und Absagen raus“, verspricht Kirchhoff. In einer zweiten Anmeldewelle können Eltern dann ihre Kinder an einer weiteren Schule ihrer Wahl anmelden. Eine Liste mit Schulen, die noch freie Plätze haben, soll mit den Absagen an die Eltern gehen.