Gelsenkirchen-Buer. Ein gerichtliches Sanierungsverfahren soll dem Gelsenkirchener Betrieb wieder auf die Beine helfen. Wichtig: Schloss Berge bleibt geöffnet.

  • Das Restaurant Schloss Berge hatte zuletzt mit vielen Problemen zu kämpfen.
  • Jetzt wurde ein gerichtliches Sanierungsverfahren eröffnet
  • Der Betrieb soll uneingeschränkt weiterlaufen

Mindestens 800 Jahre in die Vergangenheit reicht die Geschichte von Schloss Berge zurück, das schmucke Gebäude an der Adenauerallee in Buer ist eines von Gelsenkirchens wichtigsten und bekanntesten Baudenkmälern. Die vergangenen Jahre waren allerdings nicht einfach für das Haus: Jetzt soll es im Rahmen eines gerichtlichen Sanierungsverfahrens neu aufgestellt werden. Das Wichtigste aber, und das betonen alle Beteiligten: Der Restaurant- und Hotelbetrieb wird uneingeschränkt weitergeführt, das gilt auch für den Biergarten.

Vor allem die Corona-Pandemie hatte das Haus vor große Probleme gestellt. Mehrmals hatte Schloss Berge – wie alle Restaurants – mehrere Monate schließen müssen. Viele Veranstaltungen wie beispielsweise Hochzeiten konnten nicht stattfinden oder mussten verschoben werden, um am Ende dann doch kurzfristig abgesagt zu werden. Zu diesen Problemen kamen in den vergangenen Monaten noch die gestiegenen Betriebskosten hinzu: Das Haus geriet in finanzielle Schieflage, entsprechende Gerüchte machen in Buer bereits die Runde.

Küchenchef bleibt dem Gelsenkirchener Restaurant erhalten

Aus diesem Grund entschlossen sich Gesellschafter und Betreiber dazu, „die notwendigen Schritte der gesellschaftsrechtlichen, operativen und finanziellen Reorganisation im Rahmen eines gerichtlichen Sanierungsverfahrens einzuleiten“, wie es in einer Presseerklärung heißt. Das geschieht in Eigenverwaltung, Geschäftsführer Thorsten Minke, seit Sommer 2023 an Bord, wird das Unternehmen also weiterhin operativ leiten. Seitens des Amtsgerichtes Essen wird das Verfahren von einem sogenannten (vorläufigen) Sachwalter überwacht.

„Wir wollen das Sanierungsverfahren nutzen, um Schloss Berge insgesamt neu aufzustellen“, erklärte Thorsten Minke, der sich ausdrücklich bei Brigitte und Klaus Geißler bedankt, die den Betrieb zuletzt geleitet hatten. Sie hätten über Jahrzehnte den guten Ruf von Schloss Berge aufgebaut. „Alters‐ und auch gesundheitsbedingt muss die Familie Geißler nun leider etwas kürzertreten, steht aber in beratender Funktion den Beteiligten zur Verfügung“, so Minke. Ganz wichtig ist ihm das: „Der Geschäftsbetrieb wird vollumfänglich fortgeführt und alle gebuchten Veranstaltungen finden statt.“ Ebenfalls weiter an Bord bleibt Küchenchef und Mit-Gesellschafter Harald Leitner – an der kulinarischen Ausrichtung von Schloss Berge soll sich also nichts ändern.

Erste Gespräche mit Mitarbeitern, Stadt und Banken

Unterstützt werden die Schloss-Berge-Gesellschafter dabei von der Rechtsanwaltskanzlei „ResNova“ unter der Leitung von Dr. Matthias Merkel sowie von der Unternehmensberatungsfirma AMB unter der Führung von Thomas Burchett. „Alle sind hoch motiviert“, so Merkel. Die ersten Gespräche, vor allem mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch der Stadt Gelsenkirchen sowie den beteiligten Banken seien bereits vielversprechend gelaufen. „Wir sind zuversichtlich, dass uns eine gute und nachhaltige Lösung für alle Beteiligten gelingen kann und Schloss Berge als Erholungs- und Veranstaltungsort erhalten bleibt“, so Merkel weiter.

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Vor allem vor dem Hintergrund, dass 2024 bekanntlich ein Jahr ist, in dem in Gelsenkirchen viele Veranstaltungen stattfinden werden, sei es wichtig, dass Schloss Berge dafür gut aufgestellt sei, so Unternehmensberater Burchett.

Das Hotel auf Schloss Berge bietet elf Zimmer, dazu kommen Tagungsräume für bis zu 500 Personen sowie ein Restaurant mit 200 Sitzplätzen und einer Terrasse mit weiteren 250 Sitzplätzen. Der Biergarten „Schlössken an der Fontäne“ bietet 300 feste sowie weitere 200 variable Sitzplätze. Insgesamt sind etwa 100 Menschen auf Schloss Berge beschäftigt.