Gelsenkirchen. Es ist eine traurige Nachricht: Die in Gelsenkirchen und weit darüber hinaus bekannte Opern- und Jazzsängerin Richetta Manager ist tot.
Eine starke Stimme ist für immer verstummt. Die Opern- und Jazzsängerin Richetta Manager starb am Montag nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren in ihrer ostfriesischen Wahlheimat Wiesmoor. Die gebürtige US-Amerikanerin engagierte sich seit 1982 über zwei Jahrzehnte lang mit großem Erfolg als klassische Sopranistin im Ensemble des Musiktheaters im Revier. Gelsenkirchen blieb sie auch danach aus vollem Herzen treu. Im Gespräch mit der WAZ sagte die Künstlerin aus Oklahoma einmal: „Gelsenkirchen empfinde ich als meine deutsche Heimat.“
Die bekannte Opern- und Jazzsängerin Richetta Manager stirbt nach langer, schwerer Krankheit
Immer wieder gastierte sie hier, oft für einen guten Zweck. Freute sich auf das Wiedersehen mit Kollegen und Freunden. Zuletzt galt ihre Leidenschaft vor allem dem Soul, Jazz und Gospelgesang. Ob „Passion für Piano“ in der Kaue, ob „Black Power pur“ im Hotel Maritim, ob Gesangstraining in der Musikschule, ob als Stargast des Rockorchesters Ruhrgebeat im Hans-Sachs-Haus oder beim Benefiz-Konzert im Schloss Berge: Richetta Manager war stets zur Stelle, wenn sie angefragt wurde.
Und fand stets ein großes Publikum für ihre ausdrucksstarke Powerstimme. Die Menschen spürten Richetta Managers tiefe Liebe zur Bühne und zu den Menschen. Mit ihrer unglaublichen Präsenz, ihrer Warmherzigkeit und ihrer positiven Ausstrahlung, mit ihrem Lachen und ihrer Offenheit begeisterte sie ebenso wie mit ihrer unverwechselbaren, energiegeladenen Stimme.
Zum Tod von Richetta Manager: „Wir sind sehr traurig und werden sie immer in guter Erinnerung behalten.“
Richetta Manager absolvierte ihre akademische Gesangsausbildung unter anderem an der Universität Kansas. In Chicago hatte sie ihre ersten großen Auftritte, kam in Kontakt mit bedeutenden Dirigenten und Weltstars der Klassik. Dann wagte sie den Sprung nach Europa. Am Musiktheater Gelsenkirchen avancierte sie rasch zum Publikumsliebling, hatte daneben aber auch zahlreiche Gast-Engagements an großen Bühnen in den USA, Großbritannien, Polen und Frankreich. Sie sang an so renommierten Häusern wie der Royal Albert Hall in London oder dem Concertgebouw in Amsterdam.
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Nach einem Urlaub in Wiesmoor zog Richetta Manager gemeinsam mit ihrem Mann Peter Korbach vor einigen Jahren in den Norden. Nach ihrem Abschied aus Gelsenkirchen widmete sich die Künstlerin verstärkt Pop, Soul und Jazz, trat mit unterschiedlichen Ensembles und Bands auf, war ein gern gesehener Gast bei zahlreichen Chören. So auch beim „Jungen Chor Beckhausen“. Der postete in den sozialen Medien: „Richetta war eine Powerfrau, die für Musik lebte und brannte. Wir sind sehr traurig und werden sie immer in guter Erinnerung behalten.“ An anderer Stelle heißt es im Netz: „Ihr Tod reißt eine tiefe Lücke.“ Der Musikwelt ging eine starke Stimme verloren.