Westerholt. Die Leitung des Schlosses Westerholt ist seit diesem Jahr in neuen Händen: Jetzt sprechen Sonia Fojtzik und Niklas Hammann über ihre Pläne.
Ein frischer Wind weht im Schloss Westerholt: Hotel und Restaurants in dem historischen Gebäude in direkter Nachbarschaft zu Gelsenkirchen sind unter neuer Leitung. Mit Niklas Hammann und Sonia Fojtzik haben zwei Fachleute das Ruder übernommen, die gerade erst die 30 überschritten haben: Mit dem Hotel haben sie viel vor.
„Wir wollen das Schloss aus dem Dornröschenschlaf aufwecken“, sagt Sonia Fojtzik. Gemeinsam mit ihrem Schwager Niklas Hammann will sie das sehenswerte Schloss zwischen Altem Dorf und Golfplatz wieder mit Leben füllen. Expertise bringen sie beide mit: Während Sonia Fojtzik gelernte Hotelfachfrau ist und schon in mehreren, teils renommierten Hotels gearbeitet hat, verfügt Niklas Hammann über den wirtschaftlichen Background, hat unter anderem in London studiert. „Außerdem sind wir beide Gastronomieliebhaber“, sagt Niklas Hammann und schmunzelt.
Neuer Küchenchef soll das Restaurant voranbringen
Auch in Westerholt sind die beiden keine Unbekannten: Seit drei Jahren leiten sie das Arkaden-Bistro gegenüber der Martinuskirche im Ortskern von Westerholt. Als sie 2022 erfuhren, dass sich der bisherige Pächter des Schlosses, Georg Hüsken, aus dem Job zurückziehen wollte, wurden die beiden hellhörig. „Wir wollten auf keinen Fall, dass dort irgendwer einzieht, der nicht zu Westerholt und dem Schloss passt“, sagt Hammann. Also suchten sie das Gespräch mit Hüsken – „wir waren uns von Anfang an sympathisch“, sagt Sonia Fojtzik. Als jemand, der auch schon im Schloss gearbeitet hatte („Ich kenne das Haus wie meine Westentasche“), hatte sie sogar einen gewissen „Heimvorteil“. Auch Schlossherr Carl Otto Graf von Westerholt gab grünes Licht.
„Wir wollen die Küche schrittweise ausbauen“, gibt Niklas Hammann die Richtung vor. Dafür soll auch ein neuer Küchenchef sorgen: „Der hat schon in der Recklinghäuser Engelsburg die Küche geleitet und zuvor im Dorstener Sternerestaurant Goldener Anker gelernt“, sagt der Gastronom. „Viele Leute haben ja gar nicht auf dem Schirm, dass man hier auch richtig gut à la carte essen kann.“ Um das Restaurant wieder bekannter zu machen, nimmt das Schloss Westerholt auch an der Aktion „Menü-Karussell“ teil.
Diese Veranstaltungen sind geplant
Ausgebaut werden soll auch das Hotel: Bislang gibt es 35 Zimmer, geplant sind 50. Die bereits vorhandenen werden renoviert: „Zehn sind bereits fertig, die weiteren zehn folgen“, sagt Sonia Fojtzik. Bislang sind die Hotelgäste meist Geschäftsleute, Hochzeitsgäste oder Teilnehmer von Tagungen. „Wir wollen aber auch verstärkt auf das Thema Tourismus setzen“, sagt Niklas Hammann. „Gerade im Sommer kommen hier ja unglaublich viele Radfahrerinnen und -fahrer vorbei.“
Aber auch Veranstaltungen soll es künftig wieder mehr geben: Bereits an diesem Wochenende, am 10. Dezember, findet um 16 Uhr vor dem Schloss ein „Weihnachtliches Mitsingkonzert“ statt, dazu gibt es einen gemütlichen Weihnachtsmarkt. Geplant sind auch Konzerte: Schon zur Tradition geworden ist der Auftritt des „Rockorchesters Ruhrgebiet“ im Sommer, „davon soll es in Zukunft mehr geben“, sagt Hammann. Eine weitere Idee: „Der Pferdestall, wo das Restaurant untergebracht ist, eignet sich auch hervorragend, um dort Partys zu feiern“, sagt Sonia Fojtzik.
Das Schloss Westerholt blickt in seiner heutigen Form auf eine fast als 200-jährige Geschichte zurück. Nachdem die Vorgängerbauten im Jahr 1830 durch ein Feuer stark beschädigt worden waren, ließ Wilhelm Ludwig von und zu Westerholt-Gysenberg bis 1833 das heutige Schloss mit zwei Geschossen errichten. Einige bauliche Veränderungen, wie zum Beispiel am Giebel des Westflügels, wurden jedoch erst im Jahr 1904 vorgenommen. Im Jahr 1993 wurde das Schloss umfassend renoviert.
Weitere Infos gibt es im Internet unter schlosswesterholt.de.