Gelsenkirchen. Preisanpassung auf dem Energiemarkt: Der Fernwärmepreis sinkt deutlich. Das sind die Gründe. Und so profitiert der Gelsenkirchener Süden davon.
Weil insbesondere die Preise für Erdgas spürbar gesunken sind, senkt der Energieversorger Iqony Fernwärme zum 1. Januar 2024 den Fernwärmepreis. Weil der Arbeitspreis je Kilowattstunde um 4,37 Cent sinkt, sinkt für die Kundinnen und Kunden der Fernwärmepreis aus Grundpreis, Arbeitspreis und Messpreis insgesamt um etwa 24 Prozent.
Fernwärmepreis in Gelsenkirchen sinkt insgesamt um etwa 24 Prozent
Das ist auch eine gute Nachricht für die Verbraucher in Gelsenkirchen. Denn: Während die Fernwärmeversorgung im Norden der Stadt mittlerweile von der Eon Fernwärme GmbH an die Uniper Wärme übergegangen ist, wird das Netz im Süden von Iqony betrieben – unter anderem in den Stadtteilen Altstadt, Bulmke und Schalke. Unter diesem Namen läuft der „grüne“ Geschäftsbereich der Steag. Der Essener Traditionskonzern vollzog Anfang des Jahres eine entsprechende Aufspaltung. Neben Solar-, Wind-, oder Wasserstoff-Projekten läuft unter dem Dach der Iqony auch das Fernwärme-Geschäft.
Hintergrund für die Preissenkung ist die für die Fernwärmeversorgung in Deutschland generell geltende Systematik der Preisbildung: Diese erfolgt grundsätzlich über eine sogenannte Preisänderungsklausel, in der geregelt ist, wie sich der Fernwärmepreis in Abhängigkeit von Kosten- und Marktfaktoren ändert. Der Gesetzgeber hat die Preisanpassungen klar geregelt. Folglich kommt es regelmäßig zu einer Anpassung der Preise, die dann je nach Entwicklung der Indizes für die einzelnen Preiskomponenten steigen oder – wie im aktuellen Fall bezogen auf den Arbeitspreis – sinken.
Arbeitspreis sinkt um 4,37 Cent pro Kilowattstunde
Der Arbeitspreis (netto) sinkt gegenüber dem Stand vom 1. Juli um 4,37 Cent je Kilowattstunde (kWh). Nimmt man Grundpreis, Arbeitspreis und Messpreis zusammen, führt dies zu einer Senkung der Preise (netto) für Fernwärme um knapp einem Viertel. Im Juli hatte der Versorger die Preise noch um rund 28 Prozent erhöht, die Wärmepreisbremse hatte die Erhöhung aber abgefedert.
Der Formel für die Preisänderungsklausel der Iqony Fernwärme liegen u. a. die Preisentwicklungen zur Erzeugung und Bereitstellung der Fernwärme des Unternehmens zugrunde. Alle Indizes und Preisnotierungen, die Iqony Fernwärme nutzt, kommen entweder vom Statistischen Bundesamt oder von der Energiebörse „European Energy Exchange“. Beide sind unabhängige öffentlich-rechtliche Organisationen.
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Auch wenn einzelne Preiskomponenten seit dem Sommer weiter gestiegen sind, führt der deutliche Rückgang des Gaspreises nach dem „European Gas Index“ (EGIX) unterm Strich zu einer spürbaren Reduzierung des bisherigen Arbeitspreises; Grund- und Messpreis bleiben unverändert.
Michael Straus, kaufmännischer Geschäftsführer der Iqony Fernwärme, sagt zur Preissenkung: „Mit der Preissenkung zum Jahreswechsel halten wir Wort: Sobald die Entwicklung der Preisindizes dies hergibt, werden wir unsere Preise entsprechend reduzieren. Insofern freuen wir uns auch darüber, dass die Marktentwicklung vor allem in der ersten Jahreshälfte unsere Prognosen bestätigt hat.“