Gelsenkirchen. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist hochgefährlich und wird oft zu spät entdeckt. Mediziner erklären: Das sind versteckte Symptome und geben Tipps.

Rund 21.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Diese größte Drüse des menschlichen Körpers produziert lebenswichtige Enzyme und Hormone für Verdauung und Stoffwechsel. Sie ist aber auch anfällig für Krankheiten. Je früher Bauchspeicheldrüsenkrebs erkannt wird umso höher ist die Überlebensrate.

Zum Weltpankreastag am Donnerstag, 16. November, machen Ärzte, auch in Gelsenkirchen, auf die Warnsignale für diese Tumorerkrankung aufmerksam.

Indiz für eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse könnten unter anderem Rückenschmerzen sein, die sich nicht erklären lassen, oder Schmerzen im Oberbauch sowie Gelbsucht. Das Gleiche gelte aber auch für andauernde Verdauungsstörungen, für Appetitverlust mit ungewolltem Gewichtsverlust und verstärkte Müdigkeit. Die Bauchspeicheldrüse befindet sich direkt über der Wirbelsäule, ein Tumor im Frühstadium kann sich deshalb durch unerklärliche Schmerzen im Rücken oder tief sitzende Schmerzen im Oberbauch äußern.

Bauchspeicheldrüsenkrebs äußert sich zu Beginn durch allgemeine, unspezifische Symptome, heißt es vom Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Das heißt: Er verursacht Beschwerden, die auch bei anderen Erkrankungen des Bauchraums auftreten können.

Studien zeigen, dass unter anderem Menschen mit betroffenen Verwandten ersten Grades oder einem vererbten genetischen Syndrom, das mit Bauchspeicheldrüsenkrebs assoziiert ist, möglicherweise ein erhöhtes Risiko haben. Aber auch eine chronische Entzündung des Organs sowie Rauchen, Adipositas oder der gerade genannte Diabetes können Risikofaktoren sein.

Ein wachsender Tumor kann den Zwölffingerdarm oder den Magenausgang einengen. Ein Anzeichen dafür sind Übelkeit und Erbrechen.

Außerdem kann er den Abfluss der Gallenflüssigkeit behindern. Dadurch können sich die Haut und die Bindehaut der Augen gelb verfärben. Der Urin wird dunkel, der Stuhlgang hell.

Weitere Hinweise für eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse sind:

  • Tastbare Veränderungen im Bauch
  • Nicht erklärbarer Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Verstärkte Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit
  • Nachtschweiß und Fieber

Den Weltkrebstag am Sonntag, 4. Februar, nimmt die AOK Nord West zum Anlass, an die Gelsenkirchener Bevölkerung zu appellieren: „Frauen und Männer sollten unbedingt die Chance früher Diagnostik durch Krebsvorsorge-Untersuchungen nutzen. Denn wenn Krebs frühzeitig erkannt wird, bestehen gute Heilungschancen“, sagt AOK-Serviceregionaleiter Jörg Kock. Genau das tun Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener aber viel zu wenig. Nach einer aktuellen Auswertung nutzte in 2022 gerade einmal jeder fünfte Mann und jede dritte Frau die Krebs-Früherkennungsuntersuchung.