Gelsenkirchen-Buer. Unbekannte haben unter anderem die Gedenktafel für die ehemalige Synagoge in Gelsenkirchen-Buer beschmiert. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.

Die Gedenktafel für die ehemalige Synagoge in Gelsenkirchen-Buer ist von bislang unbekannten Tätern beschmiert worden. Am Mittwoch, dem Feiertag Allerheiligen, waren dort antiisraelische Parolen zu lesen. Darüber hinaus sind auch an drei weiteren Stellen im Stadtnorden ähnliche Parolen aufgetaucht. Jetzt ermittelt die Polizei.

Am Donnerstag waren die Schmiererein bereits beseitigt, angebracht wurden sie laut Polizei in der Zeit von Montag, 21 Uhr, bis Mittwoch, 20.45 Uhr. „Unsere Kollegen haben den Staatsschutz eingeschaltet, der die weiteren Ermittlungen übernimmt“, sagte Florian Mühlenbrock, Sprecher der Gelsenkirchener Polizei.

Synagoge von Gelsenkirchen-Buer fiel 1938 dem Naziterror zum Opfer

Die Gedenktafel erinnert an die Synagoge der jüdischen Gemeinde von Buer, die dort von 1922 bis 1938 stand, in der Pogromnacht vom 9. November 1938 wurde sie von Nazis in Brand gesetzt. Seit 1992 erinnert ein Gedenkstein an die Synagoge an der Maelostraße. Der Grundriss des Gebäudes wurden durch Pflastersteine im Boden sichtbar gemacht. Der Platz davor erhielt im Mai 1993 den Namen Gustav-Bär-Platz. Bär war seinerzeit Lehrer und Prediger in der Buerschen Synagoge. Seine Familie wurde von den Nationalsozialisten aus Buer vertrieben und fand Zuflucht in den USA.

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Auch an drei weiteren Stellen im Stadtnorden waren antiisraelische Parolen aufgetaucht. Zwischen Dienstag, 31. Oktober, 22.30 Uhr, bis Mittwoch, 1. November, 10.10 Uhr, wurden an den Außenwänden des Stadions Lohmühle an der Hugostraße Schriftzüge mit Sprühfarbe angebracht. Weiterhin stellten Polizeibeamte am 1. November, um 22.10 Uhr, Schriftzüge an zwei Supermärkten an der Emil-Zimmermann-Allee fest. „Der Tatzeitraum konnte in diesem Fall nicht eindeutig eingegrenzt werden, kann aber nicht sehr weit zurückliegen“, so Polizeisprecher Mühlenbrock.

Polizei bittet Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe

Auch an der Gesamtschule Buer-Mitte am Nollenpad wurden ebenfalls Schriftzüge festgestellt, die mit dem Nahost-Konflikt in Verbindung stehen. In diesem Fall liegt der Tatzeitraum zwischen 16 Uhr am Dienstag und 10 Uhr am Donnerstag.

In allen aufgeführten Fällen wurden Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung und Volksverhetzung gefertigt. Hinweise zu den Tätern oder zu verdächtigen Beobachtungen bitte an 0209 365-8501 oder 0209 365-8240.