Gelsenkirchen-Horst. „Nicht immer nur meckern und motzen, auch mal machen“: In Gelsenkirchen-Horst will das jetzt eine Gruppe engagierter Bürger tun.
Probleme gibt es im Gelsenkirchener Stadtteil Horst reichlich. Die beiden Einkaufszentren Essener Straße und Markenstraße haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten an Attraktivität eingebüßt, Anwohner klagen über Vermüllung und ein zunehmendes Gefühl der Unsicherheit. Dass etwas getan werden muss, da sind sich viele Horsterinnen und Horster einig. Jetzt haben sich einige Bürger zu einer neuen Initiative zusammengetan: Unter dem Motto „Horst packt’s an“ sind alle Bewohnerinnen und Bewohner aufgerufen, ihren Stadtteil wieder attraktiver zu machen.
Bernd Strickling ist Vorsitzender der Werbegemeinschaft Horst, er bringt die Idee hinter der Initiative in einem knappen Satz auf den Punkt: „Nicht immer nur meckern und motzen – auch mal machen!“ Am kommenden Dienstag, 17. Oktober, soll die Initiative der Öffentlichkeit vorgestellt werden, bei einer Auftaktveranstaltung in der Glashalle von Schloss Horst. Beginn ist um 19 Uhr.
Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen unterstützt das Projekt
Der Dienstagabend soll aber nur der Startschuss für ein Projekt sein, an dessen Ende idealerweise die Gründung eines neuen Vereins steht. Der habe gleich mehrere Ziele, berichten die Initiatoren: Zum einen soll er die vielen bereits im Stadtteil aktiven Projekte, Gruppen und Zusammenschlüsse bündeln. „Es gibt die Werbegemeinschaft, es gibt den Runden Tisch“, zählt Bezirksbürgermeister Joachim Gill (SPD) auf, „es gibt den Handwerksmeisterverein und viele mehr.“ Die sollen in Zukunft alle an einem Strang ziehen – eine Idee, auf die man auch schon hätte früher kommen können, wie der Bezirksverordnete Thomas Grohé (Linke) anmerkt: „Sind wir eigentlich doof, dass wir uns nicht schon längst zusammengeschlossen haben?“
Doch der noch zu gründende Verein hat noch einen weiteren, wichtigen Zweck – und hier kommt die Wirtschaftsförderung der Stadt Gelsenkirchen ins Spiel. Denn klar ist: Um den Stadtteil professionell nach vorn zu bringen, braucht es einen professionellen Citymanager beziehungsweise eine Citymanagerin. Aus eigener Kraft können die Horster das nicht stemmen: „Wenn man diese Aufgabe übernehmen will, dann geht das nicht ehrenamtlich“, sagt Bernd Strickling. Daher wird ein Modell angestrebt, wie es beispielsweise auch schon in Buer umgesetzt wurde (auch wenn die Stelle der Citymanagerin dort zurzeit nicht besetzt ist): Die Hälfte der Stelle zahlt der Horster Verein, die andere Hälfte die Stadt.
So will sich der neue Verein in Gelsenkirchen-Horst finanzieren
Horst sei ein besonderer Stadtteil, ist sich Hans-Georg Kouker, Vorsitzender des Handwerksmeisterverein, sicher. „Hier gibt es ein besonderes Gemeinschaftsgefühl, dass es sonst wohl kaum sonst in Gelsenkirchen gibt“, sagt er. Dieses Gefühl wolle man nutzen, denn klar ist: Der angedachte Verein kann nur funktionieren, wenn sich möglichst viele Akteure beteiligen. „Das können Privatpersonen sein“, so Kouker – „aber auch juristische Personen wie etwa Vereine.“
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Finanzieren will sich der Verein zum einen über Mitgliedsbeiträge – dass das nicht ausreicht, um irgendwann einmal ein Citymanagement zu finanzieren, darüber sind sich die Initiatoren einig. „Wichtig ist, dass der Verein als gemeinnützig anerkannt wird, also das ,e.V.’ im Namen trägt“, erklärt Bernd Strickling. Nur so sei der Verein dann in der Lage, Spendenquittungen auszustellen – über Spenden könnte dann auch die Finanzierung gesichert werden.
Die Initiatoren hoffen, in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 den Verein gründen zu können. Erste Infos dazu gibt es am Dienstag in der Glashalle: Dort sollen die Besucherinnen und Besucher zum Mitmachen animiert werden. 70 Anmeldungen gebe es schon, wer sich noch anmelden möchte, kann das noch tun: Entweder per Mail an ge-horst@stadt-handel.de oder im Internet unter https://t1p.de/anmeldung-horst.