Gelsenkirchen. Sie startete vor zehn Jahren und wird immer beliebter: die „GE-meldet“-App. Welche Meldungen am häufigsten sind – und was seit Juni neu ist.
Müllberge an Orten, wo sie nicht sein sollten, vor sich hinrottende, teils schon abgemeldete Schrottfahrzeuge am Straßenrand, die kaputte Laterne an der Straße um die Ecke, Büsche, die über Gehwege wuchern: Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener, denen solche Dinge oder dergleichen in ihrem Quartier oder der Stadt auffallen, greifen immer häufiger zu ihrem Smartphone, um genau dies der Stadt zu melden. Die „GE-meldet-App“ wird immer beliebter – mittlerweile gibt es sie seit genau zehn Jahren. Seit Juni 2023 wartet sie mit einer weiteren Neuerung auf.
Müll, Schrottautos, defekte Ampeln: Die „GE-meldet“-App wird in Gelsenkirchen immer beliebter
Seit dem Start von GE-meldet im Herbst 2013 sei die Anzahl der Meldungen stetig angewachsen, heißt es seitens Gelsendienste. Konkrete Zahlen, zur Verfügung gestellt von Gelsendienste, gibt es auch: Von Oktober 2013 bis Ende Dezember 2013 lag die Zahl der Meldungen bei insgesamt 512. Ein Jahr später gab es bereits 2186 Meldungen. Die Zahl stieg weiter, 2018 war sie zum ersten Mal fünfstellig (10.788 Meldungen). Von 2019 auf 2020 folgte der erste große Sprung: Lag die Anzahl der Meldungen vor vier Jahren noch bei 14.754, verzeichnet die Statistik für 2020 insgesamt 25.156 Meldungen. Aktuell sind bis zum Stichtag 30. September 2023 bislang 33.370 Meldungen via App eingegangen (2022 waren es insgesamt 35.428 Meldungen).
Das Gros der Meldungen für dieses Jahr fällt - man ahnt es schon – in die Kategorie „Müllablagerungen“ (22.619), gefolgt von Parkverstößen (2920), Schrottfahrzeugen (1714) und Straßenbeleuchtung (1312). Ein Blick auf die Daten zeigt: In den vergangenen Jahren gab es eine ganz ähnliche Verteilung. Die meisten Meldungen sind über die Jahre hinweg stets über illegal abgeladenen Müll eingegangen, wohingegen die Zahl der gemeldeten Schrottautos mit den Jahren immer mal wieder schwankt. Beispiel: 2019 wurden 2019 Schrottautos von Gelsenkirchenern gemeldet, ein Jahr später waren es 3090, 2021 waren es 3188 und wieder ein Jahr später 2061.
Die App für Gelsenkirchen: Digitales System bietet viele Vorteile
Das digitale System hat für Gelsendienste und die Stadtverwaltung viele Vorteile: Anders als bei Meldungen, die via Telefon oder E-Mail eingehen, hilft bei der App eine genaue Verortung – so können sich das Entsorgungsunternehmen und weitere Stellen der Verwaltung zeitaufwendige Suchen oder Nachfragen bei denen, die gemeldet haben, sparen. Ein weiterer Pluspunkt: Die App ermöglicht das Mitsenden von Fotos, so entsteht direkt ein Bild der Lage vor Ort. „Das ist unter anderem bei Müllablagerungen wichtig, da unterschiedliche Abfälle wie Sperrmüll, Elektrogeräte oder Hausmüll auf verschiedenen Wegen entsorgt werden. Dank der Fotos lässt sich häufig schon bei der Disposition im Büro erkennen, welche Teams benötigt werden“, erklärt Gelsendienste-Sprecher Tobias Heyne.
Die App erleichtere außerdem den verwaltungsinternen Austausch, so Heyne weiter. So werde beispielsweise in der Kategorie „Öffentliches Grün“ häufig Überwuchs gemeldet, der nicht von städtischen Flächen, sondern von Privatgrundstücken ausgehe. In diesen Fällen ist dann nicht der Entsorger Gelsendienste zuständig, sondern das Referat Öffentliche Sicherheit und Ordnung. „Im System können wir solche Meldungen dann schnell mit wenigen Klicks an die zuständige Dienststelle delegieren“, sagt Tobias Heyne.
GEmeldet-App für Gelsenkirchen: Seit dem Start gab es immer wieder Erweiterungen
Häufig ist es für die Gelsenkirchener, die eine Beobachtung melden, aber gar nicht ersichtlich, welche Stelle nun für welches Anliegen zuständig ist. In der App laufen auch immer wieder Meldungen ein, die eigentlich andere Institutionen betreffen: den RVR beispielsweise oder die Emschergenossenschaft. Diese Meldungen werden von Gelsendienste weitergeleitet, der Melder wird darüber per E-Mail benachrichtigt. So erhält derjenige, der meldet, eine zeitnahe Rückmeldung.
Stichwort Neuerungen: Seit dem Start von GE-meldet gab es immer wieder Erweiterungen. Vor drei Jahren etwa kam die Kategorie „Eichenprozessionsspinner“ hinzu, die stets während der typischen Saison freigeschaltet wird. Auch hier seien die Fotos sehr hilfreich, da es sich in vielen gemeldeten Fällen nicht um EPS-Befall handele, sondern um die für Menschen und Tiere ungefährliche Gespinstmotte, weiß Tobias Heyne.
Neue Kategorie für wild abgestellte Einkaufswagen in Gelsenkirchen
Relativ frisch seit Juni dieses Jahres gibt es nun eine weitere Kategorie für die wild im Stadtgebiet abgestellten Einkaufswagen – ein Ärgernis nicht nur für die Menschen vor Ort, sondern auch für die Supermarktbetreiber. Zuvor waren diese Meldungen meistens unter der Kategorie „Müllablagerungen“ eingelaufen. Jetzt gibt es zusätzlich auch noch eine Funktion, die die jeweilige Supermarkt- oder Discounterkette gleich mit abfragt - sodass Gelsendienste Aldi, Lidl, Rewe und Co. direkt informieren kann.
Innerhalb von vier Monaten bis zum 30. September 2023 wurden via GE-meldet-App genau 1206 abgestellte Einkaufswagen gemeldet. Diese Zahl ist allerdings mit besonderem Augenmerk zu betrachten, denn: „Gerade bei dieser Kategorie werden uns häufig Hinweise zu ein und demselben Fall mehrfach geschickt“, so Tobias Heyne.
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Zum Hintergrund: Bereits im vergangenen Jahr hatte Gelsendienste beobachtet, dass die Zahl der herumstehenden Einkaufswagen zugenommen hatte. Die Teams aus dem Bereich Straßenreinigung hatten Anfang 2022 dazu sogar eine Statistik geführt, um diese Beobachtung zu untermauern. Im Durchschnitt seien pro Woche rund 40 Wagen im gesamten Stadtgebiet auf den öffentlichen Flächen gezählt worden. Die genaue Zahl schwanke zwischen „15 bis 57 Exemplaren pro Woche“, Hotspots seien die Stadtteile Bismarck und Bulmke-Hüllen, erläuterte Heyne damals auf Nachfrage der Redaktion.
Hier gibt’s die „GE-meldet“-App
Die „GE-meldet“-App kann im Google-Play-Store und im Apple-Store kostenlos heruntergeladen werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, GE-meldet über den Browser zu nutzen.
Die wichtigsten Informationen können die Nutzerinnen und Nutzer mit wenigen Klicks und ohne großen Aufwand an Gelsendienste beziehungsweise die Stadtverwaltung übermitteln. Die persönlichen Daten werden nicht veröffentlicht.