Gelsenkirchen. In der zweiten Oktoberhälfte verwandet sich ein Baudenkmal im Gelsenkirchener Norden in ein Halloween-Spukschloss. Das ist geplant.
Eigentlich ist es logisch: Gibt es einen besseren Ort für eine Halloween-Party als ein altes Schloss? Dass man in ein Spukschloss verwandelt? Hoch im Gelsenkirchener Norden steht die alte Wasserburg Haus Lüttinghof, und in den kommenden Wochen wird es gruselig – gewollt gruselig. Denn ab Freitag, 13. Oktober, wird hier Halloween zelebriert.
Burg soll nun nicht mehr im Oktober in den Winterschlaf versinken
Bislang war die Burg, deren Wurzeln bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, vor allem als Konzertstätte und Ort für Hochzeitsfeiern bekannt: Sowohl der Saal im Inneren als auch die Terrasse im Grünen lieferte das perfekte Ambiente für eine Trauung. In der Regel fanden die Feiern aber vor allem in der warmen Jahreshälfte statt.
„Regelmäßig haben wir hier im Oktober den Schlüssel umgedreht“, sagt Lüttinghof-Geschäftsführer Mario Grube – und die Burg versank im Winterschlaf. Um das zu ändern, hat sich Grube jetzt Verstärkung an Bord geholt: Seit Juni verstärkt Helmut Kohlgruber das Team. Der Mann kennt sich aus in der Gastro-Szene im Ruhrgebiet: Unter anderem war er 20 Jahre Betriebsleiter im „König“ im Oberhausener Centro.
Das passiert im Oktober auf der Burg im Gelsenkirchener Norden
„Wir möchten, dass Lüttinghof mehr wird als eine Hochzeitslocation“, sagt Kohlgruber. Seiner Meinung nach ist das malerisch im Grünen gelegene Kleinod noch längst nicht bekannt genug: Das will er ändern. Sein erstes Projekt ist die Verwandlung der Burg in ein Spukschloss.
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Ab dem 13. Oktober („Freitag, der 13.!“, sagt Kohlgruber) kann die Gruselburg besichtigt werden: jeweils donnerstags bis sonntags von 17 bis 22 Uhr, freitags und samstags wird es zusätzlich ab 22 Uhr eine Party im Gewölbe des Schlosses geben. „Wir wollen damit sowohl Familien ansprechen als auch Leute, die am Wochenende feiern wollen“, so Kohlgruber.
Die Halloween-Dekoration überlassen die Lüttinghof-Macher den Experten: Lichttechniker, die auch regelmäßig bei „Recklinghausen leuchtet“ dabei sind, würden für die stimmungsvolle Beleuchtung sorgen, so Kohlgruber. Darüber hinaus wird es animierte Gruselpuppen geben (Kohlgruber: „Grauenvoll geschminkte Zombies“). Lichtschranken sorgen dafür, dass diese auf vorbeigehende Besucher reagieren – und sie idealerweise erschrecken. Vor der Burg werden Foodtrucks stehen: Dort können sich Besucherinnen und Besucher vor und nach dem Schrecken stärken.
Diese Veranstaltungen sind darüber hinaus geplant
„Halloween-Weeks“ nennen Grube und Kohlgruber die Aktion: Höhepunkt und Finale wird eine große Halloween-Party am 31. Oktober sein. Allerdings soll es nicht bei den Halloween-Wochen bleiben. In den kommenden Wochen und Monaten planen die beiden noch weitere Veranstaltungen. In der Adventszeit soll es etwa einen „Weihnachtstreffpunkt“ geben, erläutert Kohlgruber: „Wir wollen es absichtlich nicht Weihnachtsmarkt nennen, um keine falschen Erwartungen zu wecken.“
Partys am Wochenende sollen wieder öfter steigen, für den 28. Januar ist eine Hochzeitsmesse geplant, und im kommenden Frühjahr soll der Biergarten vor dem Schloss wiederbelebt werden. „Bei den vielen Spaziergängern und Radfahrern, die hier unterwegs sind, sollte das gut ankommen“, hofft Kohlgruber.
Historische Daten und Fakten zur Wasserburg Lüttinghof
Das erste Gebäude der Wasserburg Lüttinghof entstand kurz vor 1308 in den Niederungen eines alten Handelswegs und ist damit das älteste Baudenkmal in ganz Gelsenkirchen. Lange Zeit diente die Burg als Mühle, Kapelle und Wohnsitz von Adeligen. Im 18. Jahrhundert wurde die Burg im Stil des Barocks umgestaltet, im 20. Jahrhundert wurden Kapelle und Wirtschaftsgebäude abgebrochen. Anstelle der Vorburg wurde bis 1991 ein moderner Neubau errichtet, in dem verschiedene Firmen ihren Sitz haben. Seit 2005 werden einige Räumlichkeiten als Studienseminarräume für die Lehrerausbildung genutzt.
Mehr Informationen und Tickets für die „Halloween-Weeks“ gibt es im Internet unter luettinghof.de.