Gelsenkirchen-Buer. Mitte September findet in Gelsenkirchen-Buer ein viertägiges Weinfest statt. Veranstalter Christoph Klug hat sich dazu eine Legende ausgedacht.
Buer bekommt ein neues Stadtfest: Vom 14. bis zum 17. September dreht sich rund ums Michaelshaus alles um das Thema Wein. Nun ist Wein vermutlich nicht das allererste Getränk, dass man mit Gelsenkirchen in Verbindung bringen würde. Laut Veranstalter Christoph Klug gibt es allerdings gute Gründe, ausgerechnet in Buer ein Weinfest, genau gesagt, das „Urbanus-Weinfest“ zu feiern – und er weiß dazu eine schöne Geschichte zu erzählen. Glaubt man ihm, reicht die Verbundenheit zwischen Buer und dem Wein mehr als 1000 Jahre zurück. Oder hat sich der findige Gastronom etwa alles nur ausgedacht?
Bekanntlich ist der heilige Urbanus Namensgeber der katholischen Kirchengemeinde in Buer – eben jeder Urbanus, erzählt Klug, sei auch Schutzpatron der Winzer und Weinberge. „Aber warum wurde er dann hier zum Schutzpatron?“, fragt er sich. „Gab es hier vielleicht einmal eine florierende Weinwirtschaft?“ Doch weder in den Archiven der Stadt noch in denen des Bistums – „oder im Vatikan“, so Klug – seien dazu Aufzeichnungen zu finden gewesen.
An diesen Tagen steigt das Weinfest in Gelsenkirchen-Buer
„Wir suchten weiter, im Hexenhäuschen, dem ältesten Haus am Platz“, berichtet Christoph Klug. „Eine Wandmalerei im heutigen Biergewölbe brachte uns auf eine neue Fährte. Gab es tatsächlich eine Bibliothek unter dem Dom, wie es die Sagen erzählen?“ Klug fabuliert weiter, berichtet von einer „langen Wand voller Buchrücken mit goldenem Beschlag“, auf die man unter dem Kellergewölbe von St. Urbanus gestoßen sei. Dort habe man Informationen zum Weinanbau in Buer gefunden, im Jahr 986 schon habe es hier Weinberge gegeben, „die in der nahen Weinstube zu einem süffigen Wein verarbeitet wurden“, so Klug – daher habe die Kirche den Namen des Schutzpatrons der Winzer bekommen. Als dann die Kohle den Weinanbau verdrängt habe, sei ein passionierter Winzer aus Buer in die Pfalz ausgewandert – und habe dort „Buergunder“ angebaut. „Dass das Patentamt damals einen Fehler bei der Eintragung des Namens der Rebsorte beging und nur „Burgunder“ erfasste, ist lange bekannt“, sagt Klug augenzwinkernd.
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Ob sich das alles wirklich so zugetragen hat, oder nur eine findige Idee ist, das Weinfest in Buer zu bewerben, muss jeder für sich selbst entscheiden. Als gesicherte Wahrheit lässt sich aber festhalten: Es wird ein viertägiges Urbanus-Weinfest geben, stattfinden wird es auf dem Platz vor dem Michaelshaus, auf dem vor wenigen Wochen noch die Bänke und Bühne des Kulturbiergarten standen. Los geht es am Donnerstag, 14. September, um 16 Uhr – geöffnet haben die Stände dann täglich von 16 bis 22 Uhr, am Sonntag, 17. September, von 15 bis 20 Uhr.
Diese Weine werden auf dem Weinfest angeboten
Verschiedene lokale Akteure werden sich dann vor allem (aber nicht ausschließlich) dem Thema Wein widmen: Die Lounge One bietet Wein und Prosecco aus Italien, Christoph Klugs LON Deli schenkt unter anderem „Graubuergunder“ und „Weißbuergunder“ aus. Der LDS Degu Service um Dagwin Lauer präsentiert Wein aus Baden, bei Weinexperte Sebastian Banholdt dreht sich alles um Weine aus den Anbaugebieten Rheinhessen und Mosel, das Domgold ist mit französischem Wein und verschiedenen Spritz-Varianten vertreten. Aus dem Süden Gelsenkirchens kommt das Team von GE-Bräu nach Buer und hat neben portugiesischen und französischen Weinen auch Cava sowie weitere Spezialitäten in Angebot.
Auf die Gabel gibt es natürlich auch etwas: Passend zum Wein und zur Jahreszeit gibt es Zwiebelkuchen, Antipasti, aber auch die gute, alte Bratwurst. „Auch für Hintergrundmusik ist gesorgt“, sagt Christoph Klug. Besucher des Weinfestes zahlen eine Sicherheitsgebühr von 5 Euro – darin enthalten ist auch ein Weinglas.