Gelsenkirchen. Der Abschwung trifft Gelsenkirchen. Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen, die Quote erreicht frühere Spitzenwerte. Wen die Krise besonders trifft.

Einen Rückfall in frühere, schlechtere Zeiten erlebt der Arbeitsmarkt in Gelsenkirchen. Im August durchbrach die Arbeitslosenquote wieder die 15-Prozent-Marke. Letztmalig war das der Fall im Jahr 2009.

Wie die Arbeitsagentur mitteilt, waren im August 20.004 Menschen arbeitslos gemeldet, 219 mehr als im Vormonat (+1,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 15,1 Prozent damit um 0,2 Prozentpunkte über dem vergangenen Monat.

Gelsenkirchener Agenturchefin: Immer schwerer für gering Qualifizierte, Job zu finden

„Arbeitslose oder gering qualifizierte Menschen haben es zunehmend schwerer, einen Job zu finden oder in Arbeit zu bleiben, insbesondere, wenn sie ohne Ausbildung sind oder nur über eine geringere Qualifizierung verfügen“, sagt Gelsenkirchens Arbeitsagenturchefin Annette Höltermann.
„Arbeitslose oder gering qualifizierte Menschen haben es zunehmend schwerer, einen Job zu finden oder in Arbeit zu bleiben, insbesondere, wenn sie ohne Ausbildung sind oder nur über eine geringere Qualifizierung verfügen“, sagt Gelsenkirchens Arbeitsagenturchefin Annette Höltermann. © Foto: Christoph Wojtyczka

„Der konjunkturelle Abschwung schlägt sich nun auch auf Gelsenkirchens Arbeitsmarkt nieder“, erklärte dazu Annette Höltermann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen. „Obwohl die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Jahresvergleich gestiegen ist, verzeichnen wir einen leichten Anstieg bei der Arbeitslosigkeit.“ Arbeitslose oder gering qualifizierte Menschen haben es ihr zufolge zunehmend schwerer, einen Job zu finden oder in Arbeit zu bleiben, insbesondere, wenn sie ohne Ausbildung sind oder nur über eine geringere Qualifizierung verfügen.

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Auch die Zahl der jüngeren Arbeitslosen ist im Vergleich zum Juli gestiegen. Im August waren 2.068 junge Frauen und Männer im Alter von unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet (+210). Das waren 262 mehr als im August 2022 (+14,5 Prozent).

Unterbeschäftigung: 25.366 Menschen ohne echten Job, Quote von 18.5 Prozent

Noch erschreckender sind die Zahlen, wenn man diejenigen Menschen hinzurechnet, die sich in Qualifizierungsmaßnahmen, Trainings- und Beschäftigungsmaßnahmen befinden. Denn die werden in der offiziellen Statistik nicht mit erfasst. Die tatsächliche Unterbeschäftigung für Gelsenkirchen lag im August bei 25.366 Menschen, 183 mehr als im Vormonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 18,5 Prozent. Gegenüber August 2022 hat die Unterbeschäftigung also um 839 Frauen und Männer

1538 offene Stellen gibt es aktuell in Gelsenkirchen

Nachfrage nach neuen Mitarbeitenden zeigten im August vor allem Verkehrs- und Logistikberufe (227 Stellen), gefolgt von medizinischen und nicht-medizinischen Gesundheitsberufen (195 Stellen) sowie fertigungstechnischen Berufen (173 Stellen). Der aktuelle Bestand an offenen Stellen beläuft sich auf 1.538 Angebote.