Gelsenkirchen. Dank kreativer Lösungen wird der Lehrermangel in Gelsenkirchen zwar ein wenig gelindert. Trotzdem muss die Not an Schulen klar benannt werden.

Wenn Lehrkräfte fehlen, kann keine Schulaufsicht, keine Ministerin und auch keine Verwaltung den pädagogischen Nachwuchs aus dem Hut zaubern. Dass es den dramatischen Mangel an Lehrkräften gibt, ist jahrzehntelangen Versäumnissen, mangelnder Voraussicht und gesamtgesellschaftlich offenbar zu geringem Interesse an guter Ausstattung von Schulen geschuldet. Dass man jetzt nach kreativen Lösungen zur Linderung der Not gesucht und zum Teil auch gefunden hat, ist richtig und anerkennungswürdig.

Dass die Schulaufsicht allerdings versucht, das wahre Ausmaß des Mangels zu verbergen, indem detaillierte Zahlen zum Personalschlüssel im Gegensatz zu den Vorjahren nicht mehr genannt werden, ist wenig zielführend. Es geht nicht darum, etwas schlecht zu reden. Es geht darum, konkret zu benennen, wie groß die Not wirklich ist. Um alle denkbaren Akteure zu mobilisieren. Damit es nicht weitere Jahrzehnte dauert, bis der dramatische Handlungsbedarf bei der Bildung auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen erkannt und auch entsprechend gehandelt wird. Und damit Bildung endlich auch mit den (Finanz-)Mitteln ausgestattet wird, die sie braucht.