Gelsenkirchen. Aggressivität bis hin zu Gewalt gibt es auch in Gelsenkirchens Bädern. Die Polizei gab dazu die neusten Zahlen bekannt: Trend zeigt nach oben.

Tumulte, Schlägereien, Übergriffe und Bedrohungen haben in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen bestimmt – man erinnere sich nur an die Gewaltausbrüche unter verfeindeten Clans in Essen und Castrop-Rauxel, die an Straßenschlachten erinnerten. Massenandrang in Schwimmbädern birgt ein zusätzliches Konfliktrisiko. In Berlin hat die Gewaltbereitschaft zuletzt ein solches Ausmaß angenommen, dass ein Sommerbad sogar für eine Woche geschlossen wurde. Ausweispflicht und mobile Polizeiwachen an Bädern sind die Folgen.

Gelsenkirchen ist beileibe kein Hort der Glückseligkeit, in den vergangenen Jahren haben die Badbetreiber ihr Sicherheitspersonal massiv verstärkt, um auch hier die Gewaltspirale anzuhalten. Denn: 2019 wurde sogar ein junger Mann im Sport-Paradies niedergestochen. Schlägereien und Diebstähle taten ihr Übriges, Gäste zu verunsichern. Lesetipp:Massenhaft Rauswürfe in Gelsenkirchener Bädern

Polizei war seit Juni 15 Mal in den Gelsenkirchener Schwimmbädern im Einsatz

Stellt sich die Frage, wie die aktuelle Lage in Gelsenkirchens Schwimmbädern ist. Polizeisprecher Stephan Knipp teilt auf Anfrage mit, dass die Polizei „seit dem 1. Juni dieses Jahres 15 Mal in Bädern in Gelsenkirchen im Einsatz gewesen ist“. Die Behörde habe im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der aufgenommenen Strafanzeigen in den Gelsenkirchener Bädern im gesamten ersten Halbjahr 2023 registriert. Konkreter: „Die Gesamtzahl des Vorjahres ist bereits jetzt erreicht“, sagt Knipp.

Wie der Anstieg in absoluten Zahlen oder prozentual aussieht, dazu wollte die Polizei mit Blick nächste Kriminalstatistik und aus „führungstaktischen Gründen“ nichts sagen. Die neuen Zahlen werden Ende Februar/Anfang März 2024 veröffentlicht.

„Der Großteil der Anzeigen basiert auf Diebstählen“, so Knipp weiter. Anzeigen wegen Rohheitsdelikten (Körperverletzung) sowie anderer Straftaten seien entgegen der bundesweiten Berichterstattung in Gelsenkirchen bislang nahezu gar nicht von den Einsatzkräften aufgenommen worden.

Bei der Auswertung, so die Polizei, habe man keine Differenzierung vorgenommen, ob es sich bei den Tatorten um den Gesundheitspark Nienhausen und das Sportparadies oder um Einsätze im Hallen- oder Freibad gehandelt habe.