Gelsenkirchen-Buer. Dieser hochwertige Mode-Store verlässt die Hochstraße von Gelsenkirchen-Buer. Der Standort war dem Unternehmen nicht mehr profitabel genug.

Kaufhof, Primark, Tally Weijl und Foot Locker: Zuletzt ging es in Sachen Geschäfts-Schließungen hauptsächlich um die Gelsenkirchener Innenstadt. Nun trifft es Buer. Zum 30. September verlässt ein Mode-Store die Hochstraße, dessen Name für hochwertige Bekleidung und zeitlos-elegante Schnitte im eher mittleren bis oberen Preissegment steht.

Es ist Gelsenkirchens einzige Gerry-Weber-Filiale, die in drei Monaten schließt. Hintergrund ist die „Gesamtsituation des Unternehmens“, wie eine Unternehmens-Sprecherin auf Nachfrage der Redaktion mitteilte. Nachdem die Gerry Weber Retail GmbH im April eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt habe, sei das entsprechende Verfahren am Montag eröffnet worden. „Wir müssen die Sanierung konsequent umsetzen, um den gesunden Kern zu schützen. Dazu zählt, dass wir alle Filialen schließen, die wir nicht profitabel betreiben können.“

2019 war Gelsenkirchen-Buer noch von einer Geschäfts-Aufgabe verschont geblieben

Gerry Weber zählte im Herbst 2014 zu den ersten Mietern des Lindenkarrees – jener lange leerstehenden Karstadt-/Hertie-Immobilie, die ein Zusammenschluss aus Buer-Management-Gesellschaft (BMG) und Bueraner Bürgerinnen und Bürgern in einer konzertierten Aktion erworben hatten, um sie zu einem modernen Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Wohnort umzubauen.

Schon 2019 hatte der Bekleidungshersteller eine Insolvenz durchlaufen; damals war Buer von einer Aufgabe verschont geblieben. Nun gab offenbar die fehlende Rentabilität am Standort den Ausschlag, die Türen der Filiale an der gut frequentierten Hochstraße 40 bis 44 für immer zu schließen.

Fünf Mitarbeiterinnen der Gelsenkirchener Filiale erhalten die Kündigung

Seit der Eröffnung des Lindenkarrees in Gelsenkirchen-Buer 2014 zählte Gerry Weber zu den Frequenzbringern der Hochstraße. Zum 30. September ist nun Schluss.
Seit der Eröffnung des Lindenkarrees in Gelsenkirchen-Buer 2014 zählte Gerry Weber zu den Frequenzbringern der Hochstraße. Zum 30. September ist nun Schluss. © FUNKE Foto Services | Thomas Schmidtke

Fünf Mitarbeiterinnen sind von dem Aus betroffen. Sie erhalten die Kündigung. Eine Versetzung in eine andere Filiale sei angesichts der Schließung von insgesamt 122 der 171 eigenen Stores und Outlets nur in sehr begrenztem Umfang möglich, so die Sprecherin auf Nachfrage. Bundesweit fallen 350 Vollzeit-Arbeitsplätze weg. Weitere 75 Stellen sollen in den Zentralbereichen in Halle (Westfalen) gestrichen werden.

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BMG-Sprecher Dr. Siegbert Panteleit nahm die Vertragsauflösung für das prominente Ladenlokal in bester Innenstadtlage mit Fassung zur Kenntnis. Einen lang andauernden Leerstand fürchtet er nicht. „Wir sind bereits in Gesprächen mit Interessenten und optimistisch, eine attraktive Alternative für die Fläche präsentieren zu können.“

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