Gelsenkirchen/Wattenscheid. Alleinerziehende brauchen oft Unterstützung. Doch was, wenn die Verwandtschaft weit weg wohnt und auch Freunde nicht einspringen können? Hier soll künftig das so genannte Manna-Projekt, gegründet vom Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid, helfen.

Vor allem junge Familien brauchen oft bei ganz alltäglichen Problemen Hilfe oder Unterstützung. Diese soll jetzt mit dem neu gegründeten Projekt Manna aus der eigenen Nachbarschaft kommen.

Manna steht für: Miteinander - Alltag bewältigen - Nähe schaffen - Auf Augenhöhe begegnen. Dabei geht es nicht um eine professionelle soziale Betreuung, sondern um Nachbarschaftshilfe, bei der Begleiter jungen Familien in alltäglichen Situationen, beispielsweise beim Kochen oder bei den Schulaufgaben der Kinder, zur Seite stehen.

Ziel des unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Frank Baranowski stehenden Projektes ist es, Menschen verschiedener Generationen zusammenzubringen und damit auch eine funktionierende Nachbarschaft aufzubauen. „Dabei profitieren beide Seiten”, sagt Zuzanna Hanussek, Pfarrerin im evangelischen Kirchenkreis und Betreuerin des Projektes. So seien die Familienbegleiter gefordert, können sich neuen Aufgaben stellen und mit ihren Erfahrungen Mitmenschen unterstützen. „Vielleicht kommt es ja auch mal bei einem Begleiter vor, dass er Hilfe benötigt und ihn dann die einst begleitete Familie unterstützt”, sagt Dieter Heisig vom evangelischen Kirchenkreis.

Die Familienbegleiter werden während des Projektes nicht alleingelassen, sondern tatkräftig vom Kirchenkreis und den Erziehern der Kindergärten unterstützt. „Über Fragen, Probleme aber auch Erfahrungen werden wir regelmäßig sprechen”, so Hanussek. Verschiedene Schulungen sollen die Kompetenzen der Helfenden außerdem weiter stärken. Dazu gehören Grundlagen zur Erziehung, Ernährung und Gesundheit sowie Kommunikation.

Der erste Kontakt zwischen Familie und künftigem Begleiter wird in den Kindergärten hergestellt. „Auch die Erzieher haben damals den ersten Anstoß für das Projekt gegeben. Durch viele Gespräche haben wir erfahren, dass es Familien gibt die Hilfe brauchen”, sagt Heisig.

Neben der guten Betreuung ist aber auch wichtig, dass sich Familie und Begleiter verstehen. „Die Chemie muss natürlich auch stimmen”, lacht Petra Sirges, die Interesse an der ehrenamtlichen Tätigkeit hat. „Die Hilfe soll ja auch Spaß machen und nicht zur Pflichtveranstaltung werden.” Die einfache Antwort der 52-Jährigen auf die Frage warum sie in ihrer Freizeit eine Familie unterstützten möchte: „Ich lebe hier - deshalb möchte ich was für Gelsenkirchen tun.”

Wem es ähnlich wie Petra Sirges geht und wer Interesse an dem Projekt hat, ist zum Auftakttreffen der Familienbegleiter am Montag, 18. Januar, ab 18.30 Uhr im Gemeindehaus der Nicolai-Kirche in der Straße Flöz Sonnenschein 60 eingeladen. Weitere Informationen: 17 98 540