Gelsenkirchen. Veranstaltung „Lesenswert“ in der Gelsenkirchener Altstadt-Buchhandlung Junius lockte wieder zahlreiche Bücherwürmer an. Das sind die Lesetipps.

„Wer Bücher schenkt, schenkt Wertpapiere“, sagte einst der Schriftsteller Erich Kästner. Unter dieses Motto stellte nun auch die Gelsenkirchener Buchhandlung Junius ihre traditionelle Erfolgsveranstaltung „Lesenswert“. Zwei Mal im Jahr präsentieren die Buchhändlerinnen und Buchhändler aus dem gewaltigen Wust an Neuerscheinungen ihre ganz persönlichen Favoriten.

Präsentation in der Buchhandlung Junius war ausverkauft

In den ausverkauften Räumen an der Sparkassenstraße ließen sich zahlreiche Bücherfans inspirieren von kurzweiligen Tipps aus den Bereichen Familien- und Gesellschaftsroman, Krimi und Lyrik. Ute Deelmann zum Beispiel empfiehlt mit dem Buch „Kathedralen“ von Claudia Pineiro einen außergewöhnlichen Roman über Familie, Glaube, und Kirche. Was sie fasziniert: „Die Geschichte kreist um den gewaltsamen Tod der 17-jährigen Ana und prangert Ignoranz und religiösen Fanatismus an.“

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Als Geschichte voller Weisheit und Wärme legt Bettina Edeler den Lesern das Buch „Das glückliche Geheimnis“ von Arno Geiger ans Herz. Der Autor schildere hier seinen Weg vom Studenten hin zum erfolgreichen Autor. Beate Hillmann empfiehlt den ermutigenden Roman „Apfeltage“ von Melissa Da Costa, in dem ein alter Garten einer trauernden Witwe langsam Kraft und Lebensmut zurückgebe.

Roman von Robert Seethaler spielt im Wien der Nachkriegszeit

Heike Krallmann hat es eine Neuerscheinung rund um einen sprechenden Kater angetan. „Frankie“, der Roman von Jochen Gutsch und Maxim Leo, erzählt von einer seltsamen Freundschaft: „Es handelt sich um eine sehr humorvolle und pragmatische Geschichte über das eher schwere Thema Depression und Suizid.“

Buchhändlerin Sabine Piechaczek empfiehlt den neuen Roman von Robert Seethaler. „Das Café ohne Namen“ spielt im Wien der Nachkriegszeit: „Mit Anteilnahme und Sympathie beschreibt Seethaler den Werdegang eines Mannes, der den Mut zur Veränderung hat.“ Geschickt ziehe er die Leser in die Geschichte hinein: „Wir erleben, wie spannend auch scheinbar Unspektakuläres sein kann.“ Die Buchhändlerin rät zudem zum Genuss von Lyrik: „Der ewige Brunnen“, herausgegeben von Dirk von Petersdorff, präsentiere deutsche Gedichte aus zwölf Jahrhunderten: „Ein Hausbuch, das in jeden Bücherschrank gehört.“

Liste mit allen Lesetipps gibt es in der Buchhandlung

Andrea Reichelt gefällt unter den Neuerscheinungen besonders der Roman „Mameleben“ von Michel Bergmann. Er habe ein leichtes und doch schwerwiegendes Buch über das Leben seiner jüdischen Mutter geschrieben. Scheinbar beiläufig gelinge es ihm, die Shoah mit ihren Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen in subtilen Humor einzubetten, ohne die Brutalität des Geschehenen zu verleugnen.

Wolfgang Piechaczek schließlich empfiehlt mit James Kestrels Roman „Fünf Winter“ einen echten und vor allem atemberaubenden Thriller. Eine Liste aller Lesetipps gibt’s auch in der Buchhandlung an der Sparkassenstraße 4 in der Altstadt.