Drei Chefärzte, drei medizinische Themen und eine Zielgruppe: Frauen. Das nächste WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 27. Januar, um 18 Uhr in den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen beschäftigt sich vornehmlich mit medizinischen Fragen, die Frauen betreffen

Um drei Themen geht es am 27. Januar: Ganzheitliche Medizin in der Gynäkologie und Geburtshilfe, um Brustkrebs und das richtige Abtasten der Brust und um Osteoporose. Interessierte können sich ab sofort zu der Veranstaltung anmelde: Telefon 01802/4040472

Das Ganzheitliche

Seit dem Sommer des vergangenen Jahres ist Dr. Alexander Ast Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Munckelstraße. Vier Jahre war der 39-Jährige zuvor Chefarzt an dem anthroposophisch orientierten Krankenhaus in Herdecke und von dort hat er ganzheitliche Ansätze der Frauenheilkunde mitgebracht und in den Evangelischen Kliniken eingeführt.

„Dabei geht es absolut nicht um Ausgrenzungen des einen oder des anderen. Wir wollen den Brückenschlag zwischen der modernen Schulmedizin und der ganzheitlichen Medizin und den Kopf frei machen, andere Therapieformen zuzulassen”, betont der Chefarzt. Dabei geht es nicht um Chichi oder Dogmatismus, sondern darum, für die Patientinnen die beste Behandlung zu ermöglichen. Oft eben in Ergänzung zur Schulmedizin. „Das Interesse daran wird immer größer”, weiß Ast.

Frauen mit vorzeitigen Wehen etwa können auch pflanzliche Präparate helfen, die statt der herkömmlichen Wehenhemmer keine höheren Herzfrequenzen verursachen. Gleiches gilt bei Blutungen in Frühschwangerschaften. Und bei Geburtsverletzungen kann neben oder statt dem altbekannten Voltaren auch das natürliche Arnika helfen. Beispiele seiner ganzheitlichen Ansätze und Angebote wird Ast an dem Mittwoch vorstellen. Dazu gehört auch die Chinesische Medizin, die ins Haus eingekehrt ist, etwa bei Akupunkturen und Akupressuren. Der eingestellte Assistenzarzt komme den gewünschten Terminen kaum mehr nach, so Alexander Ast.

Das Brustabtasten

Dr. Abdallah Abdallah ist der Chefarzt der Klinik für Senologie, für die Brustheilkunde. Der 48-jährige Arzt will auf dem Medizinforum erklären, wie Frauen die so wichtige Selbstuntersuchung der Brust, ihr Abtasten nach möglichen Geschwulsten oder Tumoren, richtig machen und helfen, dabei zu unterscheiden, was können gutartige, was können bösartige Veränderungen sein. „70 Prozent der Brustkrebsfälle erkennen die Frauen selbst”, betont Abdallah. Doch zugleich ist es entscheidend, wie man die Brust und ihr Umfeld abtastet. Denn nicht selten kann der Tumor jenseits der Brust liegen. Und auch dass Milchdrüsen in der Achselhöhle liegen, sollten Frauen beachten. „Arme hoch” bei der Brustuntersuchung, rät Abdallah. So lassen sich zum Beispiel auch verräterische Hauteinziehungen entdecken.

„Nach einer kanadischen Studie ist eine genaue Abtastuntersuchung genauso gut wie eine Mammographie”, so der Chefarzt, der auf dem Medizinforum zugleich Operationsmethoden bei der Brustrekonstruktion vorstellen möchte. Bei 75 % der Tumoroperationen kann die Brust erhalten werden, doch bei einem Viertel ist die Amputation notwendig. Die Hälfte dieser Betroffenen entscheidet sich dann für eine Brustrekonstruktion, die mit einem Implantat oder mit körpereigenem Gewebe aus Bauch oder Rücken erfolgt.

Die Osteoporose

Geburtshilfe, Brustkrebs sind naheliegend frauenspezifische Themen. Doch die Osteoporose ist auch vornehmlich „Frauensache” und trifft rund ein Drittel der Frauen nach den Wechseljahren, wenn sich der Hormonhaushalt umstellt. Die Gefahr von Knochenbrüchen wächst, wenn sich nach und nach die Knochendichte und die Knochenstruktur ändern. Der Chefarzt der Inneren Medizin, Prof. Dr. Claus Doberauer, will in seinem Vortrag sensibilisieren für die Krankheitsrisiken, als da sind u.a. familiäre Vorbelastungen, eine Schilddrüsenüberfunktion oder langwährende Cortisonbehandlungen, die zur Entkalkung der Knochen führen können. „Täglich 1000 mg Calcium, genügend Vitamin D und Bewegung”, nennt der 55-Jährige als eine sinnvolle Vorbeugung. Auch die medikamentöse Behandlung der Osteoporose wird er vorstellen.

Viele Themen, viele Fragen also beim „Frauen”-Medizinforum in den Evangelischen Kliniken am 27. Januar. Im Anschluss an die Vorträge besteht wie immer die Möglichkeit, Fragen an die Experten zu stellen. Die Anmeldung für die begrenzte Anzahl an Plätzen ist ab sofort unter der Rufnummer 01802/404072 möglich.