Gelsenkirchen. Einen Mann in höchster Not gerettet hat ein Bundespolizist in Gelsenkirchen. Schockierend: Reisende ignorierten das Geschehen.
Der Fall macht fassungslos: Ein von Krämpfen geschüttelter Mann hat am Freitag, 10. März, hilflos am Boden gelegen. Reisende am Gelsenkirchener Hauptbahnhof gingen achtlos an dem 44-Jährigen vorbei, erst ein Bundespolizist leistete Erste Hilfe.
44-Jähriger ruft von Krämpfen geschüttelt um Hilfe – Reisende in Gelsenkirchen gehen achtlos vorbei
Ist es die Verrohung der Gesellschaft? Der Notfall weist Parallelen auf zu einem schockierenden Fall aus Essen, der 2017 bundesweit hohe Wellen schlug. Seinerzeit lag ein alter Mann hilflos auf dem Boden eines Bankfoyers in Borbeck. Vier Kunden ignorierten ihn, erst ein fünfter alarmierte einen Arzt. Der 82-Jährige verstarb wenig später im Krankenhaus. Wegen unterlassener Hilfeleistung kam es zu einem Gerichtsprozess.
Der Gelsenkirchener Fall ging nach ersten Informationen nicht so schlimm aus. Wie die Bundespolizei mitteilte, befindet „sich der Mann im Krankenhaus in Behandlung“. Lebensgefahr bestehe nicht. Der 44-Jährige ist am Freitag gegen 5.20 Uhr vor dem Eingang des Parkhaus Süd am Gelsenkirchener Hauptbahnhof von Krämpfen geschüttelt zusammengebrochen.
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„Wir gehen davon aus, dass er einen epileptischen Anfall hatte“, sagte Hendric Bagert, Sprecher der Bundespolizei. Die Hilferufe des Mannes, einen Rettungswagen zu verständigen, seien von Passanten aber kalt ignoriert worden. Erst ein Bundespolizist „auf dem Weg zum Dienst“ reagierte, alarmierte den Rettungsdienst und leistete Erste Hilfe. Die Notfallsanitäter brachten den Mann unverzüglich in ein Krankenhaus.
„Der Vorfall ist schockierend“, sagte Bagert. Denn „wer eine Hilfeleistung unterlässt, obwohl diese erforderlich und zumutbar war, kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe bestraft werden“.