Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Polizei hat die Verkehrsunfallstatistik für 2022 veröffentlicht. Warum Alkohol eine besondere Rolle spielt, lesen Sie hier.

Ein Anstieg von Verkehrsunfällen sowie mehr verunglückte Rad- und E-Scooter-Fahrer – so sieht die Verkehrsunfallstatistik für das zurückliegende Jahr aus, die das Polizeipräsidium Gelsenkirchen am Mittwoch veröffentlicht hat. Insgesamt stieg die Zahl der Verkehrsunfälle im Stadtgebiet um 556 auf 9757 sowie auch die Zahl der verunglückten Verkehrsteilnehmer. Unterm Strich gab es auch mehr Schwer- und Leichtverletzte in Gelsenkirchen als im Vorjahr. Bei zwei Verkehrsunfällen in der zweiten Jahreshälfte 2022 wurden zwei Menschen gar tödlich verletzt.

So erlag ein dreijähriges Mädchen seinen Verletzungen, nachdem es am Sonntag, 17. Juli, auf der Polsumer Straße zwischen zwei parkenden Fahrzeugen auf die Fahrbahn lief und von einem Auto erfasst wurde. Mitte November überquerte ein 27-jähriger Fahrradfahrer in der Dunkelheit des frühen Morgens die Kurt-Schumacher-Straße / Emil-Zimmermann-Allee. Dabei wurde der Radfahrer von einem Auto erfasst und tödlich verletzt.

Etwa auf dem Vorjahresniveau bewegt sich die Zahl der verunglückten Kinder, die entweder zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit einem E-Scooter aktiv an einem Unfall beteiligt waren. Die Zahlen der verunglückten Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Senioren sind allesamt in der Tendenz steigend. Einen erkennbaren Anstieg gab es zudem bei der Anzahl der Verkehrsunfälle mit verunglückten Radfahrern, wobei die Unfälle unter Pedelec-Beteiligung erneut zugenommen haben.

Auch E-Scooter sind immer häufiger an Verkehrsunfällen beteiligt. Die Polizei hat 23 Verkehrsunfälle mehr mit E-Scootern gezählt als im Vorjahr.

Mehr Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss in Gelsenkirchen

Merklich angestiegen ist zudem die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss (von 111 Fällen auf 141). Ein Zuwachs von 212 Taten ist im direkten Vergleich auch bei den Verkehrsunfallfluchten erkennbar. Bei den Unfallfluchten mit Verletzten liegt die Aufklärungsquote bei 61,5 Prozent, was ungefähr dem Vorjahreswert entspricht. Insgesamt musste die Polizei Gelsenkirchen im Jahr 2022 mehr als sechs Unfallfluchten am Tag aufnehmen, auch hier ist die Tendenz steigend.

Vergleichsweise häufig kam es wenig überraschend auf den besonders stark befahrenen Straßen in Gelsenkirchen zu Verkehrsunfällen. So krachte es beispielsweise 42 Mal an der Emil-Zimmermann-Allee / Verteilerkreis A 2 und 45 Mal an der Kurt-Schumacher-Straße / Emil-Zimmermann-Allee. 51 Unfälle listet die Polizei an der Kurt-Schumacher-Straße / Alfred-Zingler-Straße / Uferstraße auf und 43 an der Overwegstraße / Florastraße.

Die Polizei hat im vergangenen Jahr außerdem rund 9700 Tempoverstöße festgestellt, fast 5000 Verstöße wegen nicht angeschnallter Personen aufgeschrieben. 1621 Mal waren der Fahrer oder die Fahrerin eines Fahrzeugs abgelenkt, eben jenes Vergehen wurde immerhin auch 420 Mal bei Radfahrern festgestellt.