Gelsenkirchen. Ein Deutsches Sprachdiplom soll ihnen Türen für den weiteren Bildungsweg öffnen. Was diese Dahlbusch-Schüler in Gelsenkirchen noch planen.
Sie sind zwischen 2015 und 2017 nach Gelsenkirchen gekommen, aus Syrien, Bosnien, Aserbaidschan, Kroatien und dem Irak, gehen seither hier zur Schule. Drei junge Frauen, Yara (15), Paulina (18) und Andreea Denisa, und zehn junge Männer, alle Schülerinnen und Schüler der Hauptschule am Dahlbusch. Außer Paulina – die hat bereits ihren Abschluss nach Klasse zehn in der Tasche, lernt bereits für ihre Fachoberschulreife am Berufskolleg Königstraße, um anschließend für die Feuerwehr arbeiten zu können.
Berufsziele reichen von Informatik über Feuerwehr bis zu Medizin
Auch Abdulhamid hat schon konkrete Pläne: Nach dem Abschluss nach Klasse zehn will er sein Fachabitur machen, um später als Informatiker arbeiten zu können. Yara (15) will nach dem Abschluss am Dahlbusch zur Gesamtschule wechseln und dort ihr Abitur bauen. Ein medizinischer Beruf wäre ihr Traum. Träume haben sie hier alle, sonst hätten sie wohl nicht freiwillig und stets nach Unterrichtsschluss ein Jahr lang für dieses Deutsche Sprachdiplom gebüffelt, das sie heute überreicht bekommen.
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Das Deusche Sprachdiplom wurde eigentlich für Kinder an deutschen Schulen im Ausland eingeführt. An der Hauptschule am Dahlbusch dient es den zugewanderten Schülern – in der Regel Flüchtlinge aus aller Welt – als Nachweis ihrer Sprachkenntnisse. Vor allem bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz, aber auch an einer anderen Schule ist das hilfreich. Die Absolventen haben alle ihre Schulkarriere in Deutschland in einer internationalen Förderklasse begonnen. Haben den Lernstoff in der Anfangszeit oft mangels Sprachkenntnissen kaum begreifen können, es aber dennoch geschafft. Deutsch als Zweitsprache: Das ist am Dahlbusch Alltag, alle Lehrkräfte sind darin geübt, qualifiziert.
Sprachniveau B1 schriftlich und mündlich geprüft
Die meisten, die ihr Diplom nun verliehen bekamen, haben es auf B1-Niveau geschafft. Dafür werden Hörverständnis, Leseverständnis und auch die schriftliche Kompetenz in einer Klausur geprüft. Zudem gibt es eine mündliche Prüfung, in der jeder Proband ein selbstgewähltes Thema präsentiert und erklärt. Das kann ein Sportidol sein, ein Musiker oder auch der Drogenbaron Pablo Escobar, dessen Taten und Leben sich Abdul-Nazar dafür erarbeitet hat. Mit der akribischen Ausarbeitung hat er Kursleiter Timo Kramp besonders beeindruckt.
Neben dem Diplom gab es für alle eine Packung Nervennahrung in Form von Schokolade. Und ein dickes Dankeschön von Schulleiter Marco Sawatzki und den Lehrkräften für ihr Engagement.