Gelsenkirchen. Die Jecken in Gelsenkirchen ziehen an Weiberfastnacht um: Statt im Festzelt auf der Königswiese steigt der Rathaussturm im Hans-Sachs-Haus.

Für alle Jecken in Gelsenkirchen kam diese Nachricht wie ein Paukenschlag: Der Rathaussturm am Abend von Weiberfastnacht findet diesmal nicht wie sonst immer im Festzelt auf der Königswiese statt. Ersatzweise ziehen die Karnevalisten ins Hans-Sachs-Haus um. Einmalig. So lauten zumindest die aktuellen Planungen.

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Schon im vergangenen Sommer hatte es sich angedeutet: „Durch die pandemiebedingten Einschränkungen sind einige Zeltaufsteller in Konkurs gegangen“, erklärte Hans-Georg-Schweinsberg, Pressesprecher des Festkomitees Gelsenkirchener Karneval. „Es gab keine Möglichkeit, einen Zeltaufsteller nach Buer zu holen.“ Zum einen habe sich bei gleicher Nachfrage das Angebot verknappt, zum anderen seien durch die Energiekrise die Kosten für die Heizung ins Unermessliche gestiegen. Selbst in den rheinischen Karnevalshochburgen sei es für die Jecken schwierig, ein Zelt zu bekommen – und zu finanzieren.

Im Hans-Sachs-Haus geht es zurück zu den Wurzeln

So wird in diesem Jahr also im städtischen Rathaus gefeiert. Und das nicht zum ersten Mal. „Für mich war das ein bisschen so, wie zurück zu den Wurzeln zu kommen. Die ersten Feiern haben damals auch im Hans-Sachs-Haus stattgefunden, damals noch unter Oberbürgermeister Werner Kuhlmann“, erinnert sich Schweinsberg.

Nach dem Umbau des Hauses jedoch habe nie wieder eine solch große Veranstaltung dort stattgefunden. Wobei groß an dieser Stelle relativ ist: Verkauft werden 650 Karten. Für das Hans-Sachs-Haus ist das viel, für die Jecken enorm wenig. Feiert man doch sonst im Zelt mit rund 1700 ausgelassenen Narren.

Daher sind die Mitglieder des Festkomitees Gelsenkirchener Karneval froh, dass man zwar ein rundes, ansprechendes Programm in petto hat – Besuch aus dem Rheinland inklusive. Die Stars der Szene hat man aber in diesem Jahr nicht eingeladen. Die sollen im nächsten Jahr wieder dabei sein – wenn man wider zurück im Zelt ist. Daran arbeite man mit Hochdruck.

Aus Köln kommt die Band „Kölsche Adler“

Am Ablauf der Veranstaltung ändert sich an neuer Stelle wenig: Wieder sind alle im Festkomitee organisierten Vereine vertreten, entsenden alle einen Beitrag zum Programm. Dazu sorgt einmal mehr die Showtime Company für Musik. Mit dabei sind auch der Schlagersänger Mitch Keller sowie der Sänger Frank Neuenfels. Aus Köln kommt die Band Kölsche Adler, die nach eigenem Bekunden „den Party-Sound in den Fasteleer“ bringen.

Wer mitfeiern will, sollte sich schnell Tickets sichern. Sie kosten 20 Euro und sind an folgenden Stellen erhältlich: Stadt- und Touristinfo im Hans-Sachs-Haus (Ebertstraße 11), Bürgerbüro Christin Siebel (Goldbergstraße 64), Lotto-Tabak-Reisen Schwenzfeier (Horster Straße 330) sowie „Klein aber fein“ (Kolpingstraße 30) in Marl-Polsum. Gefeiert wird an Weiberfastnacht, 16. Februar, ab 19 Uhr.