Gelsenkirchen. Wieder ein Boomjahr bei den Geburten in Gelsenkirchen? Und was waren die beliebtesten Vornamen 2022? Die Statistik gibt überraschende Antworten.

Zum Jahreswechsel gibt das Statistische Landesamt einen Einblick in die Geburtenstatistik Gelsenkirchens: Mit 2850 beurkundeten Geburten (-1,3 Prozent) lag die Emscherstadt in 2022 knapp unter dem Rekordergebnis aus dem vergangenen Jahr mit 2887 Geburten. Veränderungen hat es auch bei der Wahl der Vornamen gegeben, wie jetzt der Namensforscher Knud Bielefeld in Zusammenarbeit mit dem Standesamt und den Geburtskliniken herausgefunden hat. An der Spitze der beliebtesten Kindervornamen hat es eine Wachablösung gegeben.

Mia und Mohammed waren 2022 die beliebtesten Namen in Gelsenkirchen

Spitzenreiter bei den Mädchen war dem Forscher zufolge im vergangenen Jahr der Name Mia, bei den Jungen erklomm der Name Mohammed die Topposition in Gelsenkirchen. Auf den Plätzen zwei und drei bei den Mädchen stehen Lina und Sarah in der Emscherstadt, bei den Jungen sind es Elias und Milan.

Für die Auswertung hat der Namensforscher ausschließlich die ersten Vornamen gezählt und phonetisch gleichlautende Namen wie zum Beispiel Hannah und Hanna oder Mohammed und Muhammed zusammengefasst. Daraus resultiert auch der Unterschied zur namentlichen Hitliste der Stadt, auf der Mia und Elias in 2022 die Top-Positionen einnehmen, 2021 waren es Emilia und Adam.

Mit Blick auf das Land NRW ergibt sich laut Knud Bielefeld eine ganz andere Reihenfolge – „da stehen Ali, Phil und Thilo sowie Elif, Aleyna und Meryem“ in der Beliebtheitsskala auf den vorderen Plätzen, bundesweit sind bei den Mädchen Emilia, Mia und Sophia sowie bei den Jungen Noah, Matteo und Elias“ führend.

Bei der Hitliste der Zweitnamen steht im Bundesvergleich Sophie ganz oben vor Marie und Maria sowie Alexander vor Maximilian und Elias. Hier gibt es nach Angaben des Namensforschers „seit Jahren kaum Veränderungen“. In Gelsenkirchen sieht es bei den Zweitnamen so aus: „Auf Maria folgen Sophie und Marie respektive nach Ali kommen Asaf und Elias“, so Knud Bielefeld.

Theo schafft es in die Top 10 – Sommerhit Layla ohne Auswirkung auf Namensgebung

Vornamen-Experte Knud Bielefeld zeigt in seinem Büro auf die Namen Noah und Emilia, bundesweit Spitzenreiter für das Jahr 2022.
Vornamen-Experte Knud Bielefeld zeigt in seinem Büro auf die Namen Noah und Emilia, bundesweit Spitzenreiter für das Jahr 2022. © dpa | Markus Scholz

Theo ist erstmals bundesweit in den Top 10 vertreten. Seit 2008 gehört dieser Name zu den Top 100 der beliebtesten Jungennamen und seit 2017 zu den Top 20. Somit ist der Name langsam, aber stetig immer beliebter geworden und in die Spitzengruppe aufgestiegen. In einem deutlichen Aufwärtstrend sind der Auswertung nach die Jungennamen Elias, Emilio, Finn, Jona, Leano, Leo, Levi, Lio, Nelio und Theo sowie die Mädchennamen Hailey, Leni, Lia, Liana, Lilly, Luna, Malea, Malia, Mira und Nele.

Zudem zeichne sich ein neuer Trend ab, so Knud Bielefeld weiter: Immer häufiger werden Vornamen, die keine anderen Konsonanten haben als l, m und n, aber einen Hiat (so wird ein Vokalzusammenstoß genannt, also zwei Vokale aufeinandertreffen, die zu verschiedenen Silben gehören) gewählt.

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Im Gespräch war dieses Jahr der Name Layla. Der gleichnamige Sommerhit hat sich Bielefeld nach „aber nicht signifikant auf die Beliebtheit dieses Namens ausgewirkt“. Nach Platz 133 im Jahr 2021 steht Layla auf Platz 164 der beliebtesten Mädchennamen des Jahres 2022.

Der Forscher hat sich auch die Mühe gemacht, nach seltenen aber dennoch mehrfach vergebenen Namen zu suchen. Ungewöhnliche Vornamen waren in 2022 demnach bei Jungen „Ador, Ansger, Avenir, Belmiro, Darvi, Elmer, Janeiro und Peregrin“ sowie bei den Mädchen „Adriela, Benin, Gitti, Hayla, Jorike, Kaliana, Lafayette und Lupina“.