Gelsenkirchen-Buer. Die Betreiber des Kolpinghauses in Gelsenkirchen-Buer hören zum Jahresende auf. Mit dem Restaurant soll es allerdings weitergehen.

Nach 20 Jahren geht eine kleine Ära zu Ende: Die Familie Protuder, die seit 2002 das Restaurant Adria im Kolpinghaus an der Hagenstraße in Gelsenkirchen-Buer geführt hat, hört zum Jahresende auf. Der Restaurantbetrieb im traditionsreichen Kolpinghaus soll aber weitergehen.

Das Kolpinghaus ist eine Institution in Buer – schon aufgrund seiner baulichen Gegebenheiten. Anstatt eines großen Gastraumes verteilt sich das Restaurant auf mehrere Räume, von der „kleinen Stube“ bis zum „großen Saal“: So konnte man hier mit der engen oder erweiterten Familie feiern, Vereins- und Vorstandssitzungen abhalten, ohne dass man gestört wurde oder anderen Gästen in die Quere kam. Und dafür wurde das Restaurant in den vergangenen Jahren auch oft und gerne genutzt.

Darum hören die Gelsenkirchener Gastronomen auf

Das Restaurant Adria im Kolpinghaus an der Hagenstraße in Gelsenkirchen-Buer.
Das Restaurant Adria im Kolpinghaus an der Hagenstraße in Gelsenkirchen-Buer. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Aber, das darf natürlich nicht vergessen werden: Man wurde als Gast im Restaurant Adria auch stets bestens versorgt. Dafür waren Slavica und Tomislav Protuder verantwortlich. Das Ehepaar führte den Betrieb, Tomislav stand in der Küche, Slavica hinter der Theke, und auch die erwachsenen Kinder des Paares halfen kräftig mit.

Damit ist es nun Ende des Jahres vorbei: „Wir gehen in den Ruhestand“, kündigt Slavica Protuder an. Seit etwa einem Jahr stünde die Entscheidung fest. „Mein Mann ist inzwischen 70 Jahre alt“, erzählt die Gastronomin, „er kann nicht mehr.“ Ein weiterer Grund: Es sei inzwischen immer schwieriger, Personal zu finden, das ginge ja bekanntlich nicht nur ihr so, sondern sei ein großes Problem für die gesamte Branche.

An den Weihnachtsfeiertagen hat das Restaurant noch geöffnet

Damit endet für Slavica Protuder ein 40-jähriger Lebensabschnitt in der Gastronomie. Die gebürtige Kroatin war mit 18 Jahren nach Deutschland gekommen. Anfang der 80er-Jahre hatte sie gemeinsam mit ihrem Mann das Restaurant „Pusztastuben“ in Horst übernommen – „danach folgten weitere Betriebe, unter anderem in Haltern und Marl“, berichtet sie. 2002 übernahm das Ehepaar dann das Restaurant im Kolpinghaus in Buer, nachdem es zuvor von ihrem Bruder betrieben worden war.

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„Natürlich tut es mir auch ein bisschen leid, jetzt aufzuhören“, sagt Slavica Protuder. Bis kurz nach den Weihnachtstagen wird das Restaurant noch geöffnet sein – „wir haben auch am ersten und zweiten Feiertag auf“, sagt die Wirtin. Danach ist dann Schluss.

Wer das Restaurant übernimmt, steht noch nicht fest

Allerdings, was das Kolpinghaus angeht, nicht für immer. Udo Jungclaus von der Kolpingfamilie Buer, der das Haus gehört, bestätigte auf Anfrage dieser Redaktion, dass man auf der Suche nach einem Nachfolger für die Familie Protuder sei. Vollzug melden könne man zwar noch nicht, Jungclaus zeigte sich aber optimistisch, dass Anfang des Jahres klarer wird, wie es an der Hagenstraße weitergeht.

Was für die Familie ab Januar ansteht, weiß Slavica Protuder noch nicht – „vermutlich erst einmal ausruhen“, sagt sie und lacht. Ein Anliegen hat die Wirtin allerdings dann doch noch: Bedanken will sie sich. Zum einen bei den Vertretern der Brauereien Bitburger und Veltins sowie des Getränkehandels Possemeyer für 20 Jahre gute Zusammenarbeit. Wichtiger noch ist aber das: „Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen unseren Gästen bedanken, die uns über all die Jahre die Treue gehalten haben“, sagt sie.