Gelsenkirchener. Der Spion, der aus dem Futterautomaten kam: Warum eine 23-jährige Katzenhalterin aus Gelsenkirchen die Polizei ruft, was sie befürchtet.

Hat ein Katzenfutterautomat vielleicht neben vertraulichen Gesprächen auch noch viel Intimeres aus der Wohnung einer jungen Frau aufgezeichnet? Mit dieser Angst lebt vorerst eine 23-jährige Gelsenkirchenerin.

Gelsenkirchenerin: Per WLAN des Futterautomaten intime Details abgegriffen worden?

Die junge Frau aus Gelsenkirchen hat am vergangenen Samstag, 19. November, nachts um 0.17 Uhr die Polizei gerufen und Anzeige gestellt. Den Beamten gegenüber gab sie an, dass sich ein unbekannter Tatverdächtiger Ton- und Videoaufnahmen aus ihrer Wohnung beschafft und sie teilweise bereits in einem sozialen Netzwerk veröffentlicht habe. Für die Aufnahmen nutzte er einen Katzenfütterungsautomaten, der in der Wohnung der 23-Jährigen stand und über eine Kamera mit Mikrofon verfügt sowie eine Anbindung an ein WLAN-Netz.

Nach Angaben eines Polizeisprechers sind „vertrauliche Gespräche“ mit dem Freund aufgezeichnet worden, nun befürchte sie, dass über die Schnittstelle „vielleicht noch Intimeres“ abgegriffen worden sein könnte. Dem Sprecher zufolge war das WLAN-Netzwerk „nicht ausreichend gesichert“.

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Die Polizei empfiehlt daher dringend, private Wlan-Netze vor unerlaubten Zugriffen zu schützen und Geräte, die über einen solchen Zugang sowie über eine Kamera und/oder ein Mikrofon verfügen, nicht im Sicht- und Hörbereich zu nutzen, sofern die Privatsphäre betroffen ist. Je höher der Verschlüsselungsgrad, desto geringer das Risiko, das jemand illegal auf solche Geräte zugreift.

Heutzutage gibt es eine Vielzahl von WLAN-fähigen Geräten – das reicht von der Steuerung der Heizung per App, über Überwachungskameras mit Gegensprechanlagen am Hauseingang bis hin zum Kaffeeautomaten.