Gelsenkirchen-Buer. Die Gelsenkirchener Autorin Klara Hell hat ihren neuesten Roman veröffentlich. Sie erzählt, warum sie es im Selbstverlag veröffentlicht.

Klara Hell ist erst 28 Jahre alt, aber wie es im Literaturbetrieb zugeht, das muss man ihr nicht erklären. Kein Wunder: Seit dem Grundschulalter schreibt die Gelsenkirchenerin Geschichten, mit 15 Jahren veröffentlicht sie ihren ersten Roman. In diesen Tagen kommt ihr neuestes Buch in den Handel. „Kalte Herzen stiehlt man nicht“, heißt es. Es ist das erste Buch, das sie im Selbstverlag herausgibt.

Klara Hell heißt eigentlich nicht Klara Hell. Der Name ist ein Pseudonym und spielt mit der Doppeldeutigkeit: Da ist zum einen das deutsche Wort „hell“ als Gegenteil von „dunkel“, liest man es in der englischen Variante, wird daraus die „Hölle“. Die 28-Jährige hat sich auch deshalb für ein Pseudonym entschieden, weil sie ihren eigentlichen Beruf nicht mit ihrem Autorendasein vermischen möchte. Denn das Schreiben ist für sie „nur“ ein Hobby – und soll es auch bleiben.

Die Gelsenkirchenerin wurde in Rotthausen geboren und wohnt jetzt in Buer

Im Hauptberuf arbeitet sie in der Finanzbranche, das Schreiben von Büchern erledigt sie nach Feierabend und am Wochenende. „Wenn ich einmal damit angefangen habe, schreibe ich schon einmal einige Stunden am Stück“, erzählt sie, „und habe dann Schwierigkeiten, mich loszueisen.“ Ihr Ehemann hat zum Glück Verständnis. „Dem lese ich dann in der Regel vor, was ich geschrieben habe.“

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Mit dem Schreiben angefangen hat die gebürtige Rotthauserin, die inzwischen in Buer lebt, bereits im Grundschulalter. „Ich habe mir fantastische Geschichten ausgedacht und sie dann aufgeschrieben“, erinnert sie sich. Später kamen Fantasy-Rollenspiele mit Freundinnen dazu. Ihren ersten Roman veröffentlicht sie dann als Jugendliche, in einem kleinen Verlag am Bodensee.

Darum geht es in „Kalte Herzen stiehlt man nicht“

Die Erfahrungen, die sie mit der Verlagsbranche macht, lassen sie dann aber zu zwei Schlüssen kommen. Zum einen: Vom Schreiben zu leben, das ist unglaublich schwer, und das schaffen nur die wenigsten. Daher die Entscheidung für einen „normalen“ Beruf „für die Sicherheit“, wie sie sagt. Der andere Schluss: Sie veröffentlicht lieber selbst, als sich an einen Verlag zu binden.

Das hat sie jetzt getan. „Kalte Herzen stiehlt man nicht“ lässt sich dem Genre „Young Adult“ zurechnen: Zielgruppe sind Leserinnen im Alter von 16 bis etwa 30 Jahre. Dass es dieses Genre wird, war kein Zufall: „Young Adult wird gerade gut nachgefragt“, sagt Klara Hell. Im Buch geht es um die Studentin Lilli Straka, die aus einer Gaunerfamilie stammt, dem Familiengeschäft aber eigentlich den Rücken gekehrt hat. Als die für ihre Schwester bei einem wichtigen Beutezug einspringt, begegnet sie einem Kommilitonen – Verwicklungen, auch romantischer Art, inklusive.

Das nächste Buch ist schon in Arbeit

„Es macht Spaß, die komplette Kontrolle über das Buch zu haben“, begründet sie ihre Entscheidung, das Buch im Selbstverlag zu veröffentlichen, „vom Schreiben bis zum Verkauf.“ Um Satz und Layout hat sie sich selbst gekümmert, das Lektorat hat eine freie Lektorin übernommen. Wer sich selbst ein Bild machen will: Das Buch ist ab sofort erhältlich, in Papierform beispielsweise bei der Buchhandlung Kottmann in Buer, als E-Book beim Online-Riesen Amazon. Das nächste Buch ist bereits in Arbeit und soll im Dezember kommenden Jahres erscheinen. „Es wird ein Romantasy-Roman“, sagt Klara Hell – mehr will sie aber noch nicht verraten.

Mehr Infos zur Autorin gibt es im Internet unter www.klara-hell.de.