Gelsenkirchen-Erle. Ein Haus an der Cranger Straße in Gelsenkirchen-Erle ist schon seit langem unbewohnt. Jetzt steht fest, wie es mit der Immobilie weitergeht.
Für dieses Haus gilt das gleiche wie für viele andere Gebäude in Gelsenkirchen: eigentlich ganz schön, hat aber seine besten Jahre längst hinter sich. Die Rede ist von dem Haus an der Cranger Straße 156, an der Ecke zur Middelicher Straße. Schon lange steht es leer, früher einmal gab es im Erdgeschoss ein Matratzengeschäft, von dem nur noch die Beschilderung kündet. Demnächst soll es abgerissen werden.
Schade, findet Leslie Bartel (Grüne), Mitglied der Bezirksvertretung Gelsenkirchen-Ost. Sie hatte das Haus zum Thema einer Anfrage an die Stadtverwaltung gemacht. „Seit Jahren steht dieses schöne Gebäude leer und verwahrlost immer weiter“, findet sie. „Dabei kann hier zum Beispiel eine Begegnungsstätte eingerichtet werden oder eine anderweitig sinnvolle Nutzung erfolgen.“
Das plant die Gelsenkirchener Gesellschaft GGW mit dem Haus
Derlei Plänen erteilte die Verwaltung aber eine Absage. „Das Gebäude befindet sich im Eigentum der Gelsenkirchener Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GGW)“, teilte Stadtbaurat Christoph Heidenreich in einer Antwort auf die Anfrage der Lokalpolitikerin mit. „Da sich das Haus in einem schlechten Unterhaltungszustand befindet und eine Umnutzung im Bestand unverhältnismäßig aufwendig wäre, ist ein Abbruch des Gebäudes vorgesehen.“
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GGW-Prokurist Joachim Bracke erläutert weitere Einzelheiten. „Das Gebäude steht schon seit mehreren Jahren leer“, sagt er. Bewohnt sei es schon lange nicht mehr, zuletzt sei das Matratzengeschäft als einziger verbliebener Mieter ausgezogen. „Die Wohnungen befinden sich nicht mehr in einem zeitgemäßen Zustand“, sagt er. Eine Sanierung lohne sich nicht – daher habe man sich bei der GGW entschlossen, das Haus abreißen zu lassen, voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres.
So viele Wohnungen sollen an der Stelle entstehen
An der Stelle soll ein neues, drei- bis viergeschossiges Wohnhaus mit rund 20 Wohnungen entstehen. „Die Planung ist mit der Stadt bereits abgestimmt, zurzeit arbeiten wir an dem Bauantrag, der dann demnächst eingereicht wird“, sagt Bracke. Die Wohnungen sollen barrierefrei werden.
Dass Wohnraum entstehen soll, begrüßt Leslie Bartel – „auch, wenn ich es ein bisschen schade finde, dass der schöne Altbau verschwindet“, sagt sie. „Ich würde mich freuen, wenn die GGW die Pläne für den Neubau in der Bezirksvertretung vorstellt“, so die Grünen-Politikerin.