Gelsenkirchen-Horst. Was mache ich später einmal beruflich? An einer Gelsenkirchener Schuler lernen Schüler etwas darüber, wie es nach dem Abitur weitergeht.

Akua Amponsah hat schon eine genaue Vorstellung davon, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll. Psychologin will die 17-jährige Schülerin der Gesamtschule Horst werden. Seit ein paar Wochen sieht sie ein wenig klarer, was den Weg zu diesem Ziel betrifft.

Denn ihre Schule geht in Sachen Berufsvorbereitung weiter, als es andere Schulen tun. Die Gesamtschule Horst kooperiert mit dem Thimm-Institut für Bildungs- und Karriereberatung. „Zum einen geht es darum, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern überhaupt herauszufinden, was sie später einmal gerne machen wollen“, sagt Institutschef Lutz Thimm. Denn Akua Amponsah sei eine Ausnahme, sagt Thimm: „Die meisten wissen zu Beginn der Oberstufe eben noch nicht, wohin die Reise geht – beziehungsweise, wie viele Möglichkeiten es überhaupt gibt.“

Darum ist so eine Beratung gerade in Gelsenkirchen sinnvoll

Und so läuft der Beratungstag ab: Die Schülerinnen und Schüler melden sich freiwillig für ein mehrstündiges Testverfahren an. Am Ende werden den Schülern bis zu drei Ausbildungs- und Berufswünsche empfohlen, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. Diese Empfehlungen wurden in Einzelgesprächen mit den Schülern und deren Eltern besprochen.

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„Wichtig ist, dass die Schüler sich kritisch mit ihren Ideen beschäftigen“, erläutert Lutz Thimm. Stärken und Schwächen müssten klar sein, genauso wie die Frage: „Was kann ich daraus machen und wie muss ich vorgehen?“ Gerade in Städten wie Gelsenkirchen, in denen es einen hohen Anteil an Schülern aus sozial schwachen Familien gebe, sei so eine Beratung äußerst sinnvoll. „Viele Schüler wissen von Haus aus eben nicht, wie vielfältig die Berufslandschaft ist.“

Diese Gelsenkirchener Unternehmen finanzieren die Aktion

Das Angebot ist für die Schülerinnen und Schüler kostenlos. Das ist nur durch Sponsoring möglich: Finanziert wird die Beratung durch zwei Gelsenkirchener Unternehmen. Die Gelsenwasser-Stiftung und die Volksbank Ruhr Mitte haben schon in den vergangenen Jahren pro Jahr knapp 200 Schülerinnen in ihrer Studien- und Berufswahl unterstützt.

Akua Amponsah hat bei dem Beratungstag unter anderem erfahren, dass der Numerus clausus für ein Psychologie-Studium extrem hoch ist – in den kommenden Jahren wird sie sich mächtig ins Zeug legen müssen. Lutz Thimm beruhigt: „Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer wissen, dass sie ihre Berater auch in den kommenden Jahren bis zum Abitur jederzeit anrufen können.“

An der Aktion nehmen in Gelsenkirchen außer der Gesamtschule Horst das Leibniz-Gymnasium, das Schalker-Gymnasium und die Gesamtschule in Ückendorf teil.