Gelsenkirchen. Kunstschule Gelsenkirchen hat nicht nur ihr Konzept geändert, sondern auch ihr Leitungsteam erweitert. Ein Gespräch mit dem neuen Führungstrio.

Die Kunstschule Gelsenkirchen macht sich fit für die Zukunft. Neben einem überarbeiteten Konzept gehören auch personelle Neuerungen dazu. „Wir haben das Führungsteam erweitert“, erklärt die Vorsitzende Brigitta Blömeke. Und sie ist sehr froh darüber, mit der Künstlerin Claudia Tebben eine engagierte Stellvertreterin und mit Corinna Lee eine neue Geschäftsführerin gefunden zu haben. Alle drei haben in der noch recht kurzen Zeit des gemeinsamen Wirkens schon festgestellt: „Als Team funktionieren wir drei richtig gut.“

In den ersten Jahren wurde in die Infrastruktur des Hauses investiert

In den Kursen der Kunstschule können die Teilnehmenden ihre Kreativität auf vielerlei Art und Weise ausleben.
In den Kursen der Kunstschule können die Teilnehmenden ihre Kreativität auf vielerlei Art und Weise ausleben. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Seit September 2020 ist Blömeke die Vorsitzende der Kunstschule mit Sitz an der Neustraße in Erle. Diese Aufgabe schultert die frühere Leiterin einer Gesamtschule in Waltrop ehrenamtlich. Und die vergangenen zwei Jahre waren eine fordernde Zeit. Denn sie und Mitarbeiter Michael Arning waren es, die die Organisation und Leitung der Schule mit ihrem umfassenden Kursangebot quasi als Zwei-Personen-Team im Alleingang stemmen mussten. Ein Kraftakt.

„Als ich die Aufgabe hier übernommen hatte, stand die Schule kurz vor der Schließung. Ich habe die zur Verfügung stehenden Finanzmittel aber zunächst nicht für mehr Personal genutzt, sondern lieber in die Schulausstattung investiert“, erzählt die Leiterin. So wurden die Räumlichkeiten modernisiert, neues Material angeschafft sowie die Internetseite und die Auftritte in den sozialen Netzwerken neu gestaltet.

An der Kunstschule gibt es auch ein umfassendes Kursangebot für Erwachsene

Die Kunstschule Gelsenkirchen hat in den vergangenen zwei Jahren auch in die Räumlichkeiten, die Ausstattung und das Material investiert.
Die Kunstschule Gelsenkirchen hat in den vergangenen zwei Jahren auch in die Räumlichkeiten, die Ausstattung und das Material investiert. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Diese Investitionen in die Infrastruktur wirkten: Denn die Kinder und Jugendlichen, die schon zuvor die Stammkundschaft der Schule bildeten, nahmen das neue, deutlich „entstaubte“ Angebot dankend an. „Zudem wollten wir unbedingt Erwachsene als Schüler mit ins Boot holen. Auch für sie bieten wir inzwischen ein breites Kursangebot, das auch prächtig angenommen wird“, so Blömeke.

Doch dieser Erfolg in den vergangenen zwei Jahren zehrte auch an den Kräften. Deshalb holte sie in der neuen, mit einer halben Stelle hauptamtlich tätigen Geschäftsführerin Corinna Lee nun eine Verstärkung für das operative Alltagsgeschäft ins Haus. Die in Gelsenkirchen lebende Lee (54) war vorher im Bereich der Unternehmenskommunikation tätig.

Begeistert hat Lee vor allem die Relevanz der Einrichtung: „Es gibt viele Kinder und Jugendliche, die erst durch uns einen Kontakt zu ihrer kreativen Seite entdecken konnten“, erzählt sie. Diese Beobachtungen habe sie auch bei den Erwachsenen gemacht: Viele von ihnen würden durch die Arbeit in den Kunstschulkursen ganz neue Seiten und Facetten in sich finden.

Gelsenkirchener Künstlerin Claudia ist tief mit der Stadt verwurzelt

Die zweite Verstärkung heißt Claudia Tebben – eine bildende Künstlerin, die nach eigenem Bekunden „in dieser Stadt tief verwurzelt“ ist. Zunächst stellte sie sich als Kursleiterin zur Verfügung. Von Honorarkräften dieser Art beschäftigt die Kunstschule derzeit rund 30. Tebbens primärer Ansatz lautete: „Ich möchte als Lehrende mein Wissen weitergeben. Und das bevorzugt an die erwachsenen Schüler“.

Doch recht schnell merkte sie, dass „in diesem Haus etwas da ist, das vorangebracht werden will“. Und so wuchs schnell die Lust, aktiv daran mitzuwirken. Und das macht sie nun: als neue stellvertretende Vorsitzende. Über diese Personalie freute sich auch Geschäftsführerin Lee, die kürzlich als Diakoniewissenschaftlerin promoviert hat: Tebben bringe nicht nur eine enorme künstlerische Expertise mit in das neue Leitungsteam, sie sei zudem eine große Bereicherung für die Profilbildung der Kunstschule.

Das „aufsuchende Angebot“ ist ein Alleinstellungsmerkmal der Kunstschule

Zu deren tragenden Grundpfeilern zähle auch das „aufsuchende Angebot“. Dies sei revierweit das einzige seiner Art, betont Leiterin Blömeke. Das Kunst-Kultur-Mobil des Hauses – kurz „KuKuMo“ – fährt an sieben Tagen in der Woche zu zahlreichen Kooperationspartnern. Dazu gehören etwa Jugendzentren, Altenheime, die Westfälische Hochschule oder andere Schulen. Es ist quasi das Kunstschulprogramm auf vier Rädern. Und dieses dezentrale Angebot werde blendend angenommen.

Weil die Nachfrage aber ständig wachse und immer mehr Kurse ausgebucht seien, müsse nun weitere personelle Verstärkung her. „Wir brauchen noch mehr Honorarkräfte, die bei uns lehren wollen“, so Blömeke. Kontakt für Interessenten: 0209 61 38 772 oder 0157 36 57 34 77 sowie per E-Mail an . Weitere Infos im Netz: www.kunstschule-gelsenkirchen.de