Gelsenkirchen-Bismarck. Zuchtplanung im Zoo: Amurtiger Thrax bekommt eine Partnerin. Noch lebt sich die junge Tigerdame hinter den Kulissen im Gelsenkirchener Zoom ein.

Amurtiger Thrax in der Zoom Erlebniswelt ist nicht mehr alleine. Eine Tigerdame soll sein Revier und – wenn es gut läuft – sein Herz erobern. In Gelsenkirchen soll für Nachzucht gesorgt werden. Ein noch namenloses Tigerweibchen lebt nun auf der Anlage. Zur Eingewöhnung wird sie sich vorerst nur hinter den Kulissen aufhalten.

Im Gelsenkirchener Zoom soll Nachwuchs gezeugt werden

Geboren wurde das Weibchen am 25. Mai 2019 im Zoo Lissabon. Den Transport ins Ruhrgebiet hat sie gut überstanden. Die Amurtiger-Dame wurde auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) vermittelt. Der Zoo hofft nun, dass Thrax und das Weibchen Gefallen aneinander finden.

Bis August hat Thrax noch gemeinsam mit seinem Bruder Manu auf der Anlage in der Zoom Erlebniswelt Asien gelebt.
Bis August hat Thrax noch gemeinsam mit seinem Bruder Manu auf der Anlage in der Zoom Erlebniswelt Asien gelebt. © Funke Foto Services | Martin Möller

Mit seinem Bruder Manu lebte Thrax seit 2013 in der Zoom-Erlebniswelt. Die gemeinsame Zeit endete diesen Sommer. Am 25. August wurde Manu in den Nürnberger Tiergarten überführt. Auch das geschah im Sinne des EEP. Manu soll im Süden Nachwuchs zeugen. Damals war bereits der Umzug des weiblichen Tieres aus Portugal geplant.

Tierpflegerinnen und Tierpfleger vergeben traditionell die Namen

Amurtiger sind solitär lebende Tiere. Eigentlich. „Doch wenn sie verträglich sind, bleiben sie dauerhaft zusammen“, sagt Zoom-Direktor Dr. Hendrik Berendson. Allerdings bietet die Anlage im Zoo die Möglichkeit, die Tiere auch auf Distanz zu halten. Berendson: „Wir haben zwei Innen- und zwei Außenanlagen und könnten die Tiere trennen.“ Erstmal gilt es, die neue Großkatze einzugewöhnen. Ist sie rollig, wird sie mit Thrax zusammen gelassen. Bis dahin hat die Tigerdame sicherlich auch endlich einen Namen. „Traditionell entscheiden darüber bei uns die Tierpfleger, wenn sie die Tiere näher kennengelernt haben“, sagt Berendson.

Sibirische Tiger sind im Bestand stark gefährdet

Der Amurtiger, auch Sibirischer Tiger genannt, ist die größte Raubkatze der Welt. Sein heutiger Lebensraum beschränkt sich auf Wälder, Flachland und Bergregionen im Osten Russlands sowie angrenzende Teile Nordkoreas und Chinas. In der Wildbahn leben nur noch knapp 600 Exemplare. Der Bestand ist stark gefährdet.

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Es wäre das erste Mal, dass in der Zoom Erlebniswelt ein Tigerpaar Nachwuchs zeugt. Bislang haben hier nur männliche Tiere gelebt. Das EEP koordiniert den Austausch von Tieren für den Erhalt der genetischen Vielfalt in europäischen Zoos, um einen optimalen Genpool aufrechtzuerhalten und somit stabile Populationen gesunder Tiere zu sichern.