Gelsenkirchen. Neue Anlaufstelle in Ückendorf: Im Flügelbau der Heilig-Kreuz-Kirche beraten ab sofort Awo, Caritas, DRK und Generationennetz unter einem Dach.
Der Andrang ist beachtlich. Ständig strömen weitere Neugierige in den Flügelbau der Heilig-Kreuz-Kirche, um sich am „Tag der offenen Tür“ die frisch renovierten Räumlichkeiten einmal mit eigenen Augen anzuschauen. Hier am Rande der Bochumer Straße 117 in Ückendorf ist ein zentraler Anlaufpunkt für Hilfs- und Beratungsangebote entstanden: Awo, Caritasverband, das Deutsche Rote Kreuz und der Verein Generationennetz Gelsenkirchen stehen dort ab sofort allen Hilfesuchenden aus dem Stadtsüden mit Rat und Tat zur Seite. Und das vereint unter einem Dach.
Im Erdgeschoss gibt’s ein Bistro, das bei Veranstaltungen in der Kirche öffnet
Von außen betrachtet bildet der Klinkerbau eine perfekte Einheit mit der direkt angrenzenden Heilig-Kreuz-Kirche. Wer den Flügelbau betritt, sieht im Erdgeschoss zunächst ein Bistro. Große Fenster sorgen dafür, dass stets viel Tageslicht in den Raum hineinfällt. An der Glastheke werden an diesem Eröffnungstag Kaffee und Kuchen gereicht. Wenn Kulturveranstaltungen nebenan in der Kirche stattfinden, sollen die Besucherinnen und Besucher vorher und nachher hier eine Gelegenheit zum Einkehren finden.
Durch das in einem rot-bräunlichen Farbton gestrichene Treppenhaus erreicht man über eine Holztreppe die erste Etage. Dort sind das DRK und das Generationennetz untergebracht. Auch ein Aufzug führt hier hinauf. „Und das ist schon mal ein Riesen-Vorteil“, sagt Annika Peters, Seniorenberaterin beim Generationennetz. „Denn unsere vorherigen Räumlichkeiten waren nicht barrierefrei.“ Die lagen auch auf der Bochumer Straße, jedoch ein Stück weiter in Richtung Hauptbahnhof.
Im Flügelbau sollen auch Ehrenamtliche qualifiziert werden
„Wir sind hier mit unseren verschiedenen Angeboten offen für jede und jeden, für jede Kultur und jedes Alter“, verdeutlicht Meral Aslan. Sie ist die Leiterin des Mehrgenerationenhauses – ein Projekt, das der Verein Generationennetz ins Leben gerufen hat. Zu den Angeboten gehören schon jetzt Frühstücks- und Frauengruppen, ein Erzähl- und ein Rentnercafé. „Und wir qualifizieren hier Ehrenamtliche für künftige Aufgaben“, so Aslan.
In der zweiten Etage sind die Awo und der Caritasverband untergebracht. Insgesamt rund 300 Quadratmeter stehen auf den drei Ebenen zur Verfügung. Aus dem jahrelangen Leerstand in der städtischen Immobilie ist nun ein richtiges Schmuckstück geworden. 14 Millionen Euro wurden investiert, um Kirche und Flügelbau instandzusetzen – ein Großteil davon waren Fördergelder von Land und Bund.
„Wir wollen mit unseren niederschwelligen Angeboten möglichst viele Menschen erreichen. Sie sollen hier einfach mal reinschauen und sehen, was wir alles bieten“, sagt Lisa Heite, Geschäftsführerin des Generationennetzes. Schließlich solle das neue Haus nicht nur Beratungsort sein. „Sondern auch ein Treffpunkt für den Stadtteil.“ Nur ein knackiger Name für das renovierte Haus, der wird derzeit noch gesucht. Wer eine gute Idee hat, kann sich ebenfalls an der Bochumer Straße 117 melden. Werktags ab 10 Uhr sind die Türen dort geöffnet.