Gelsenkirchen-Buer. In der Volksbank Ruhr-Mitte bleibt das Foyer mit den Geldautomaten nachts geschlossen. So begründet die Gelsenkirchener Bank ihren Schritt.

Wer mitten in der Nacht Bargeld braucht, der steht bei der Volksbank Ruhr-Mitte ab sofort vor verschlossenen Türen: Zwischen 23 und 6 Uhr bleiben die Foyers der Filialen, in denen sich auch die Geldautomaten befinden, geschlossen.

Das geschehe aus Sicherheitsgründen, teilte Banksprecher Wilhelm Uhlenbruch mit. Er verwies auf einen aktuellen Vorfall in der Filiale in Herten-Scherlebeck: Dort hatten bislang noch unbekannte Täter in der Nacht zum Dienstag dieser Woche den dortigen Geldautomaten gesprengt.

Zahl der gesprengten Geldautomaten in den vergangenen Monaten gestiegen

„Wir haben außerdem festgestellt, dass der Bedarf an Bargeld in dieser Zeit äußerst gering ist“, so Uhlenbruch weiter. Wer nachts dringend etwas einkaufen müsste, etwa an der Tankstelle, hätte dort die Möglichkeit, bargeldlos mit der Karte zu bezahlen. Das liege ohnehin im Trend. „Während die Benutzung der Geldautomaten rückläufig ist, nimmt parallel dazu die Kartenzahlung zu.“

In letzter Zeit kommt es immer häufiger dazu, dass Geldautomaten gesprengt werden. Im ersten Halbjahr 2022 seien in NRW bereits 105 Automaten betroffen gewesen, hatte die Landesregierung noch im August mitgeteilt. Dabei entstand ein Schaden von gut 10 Millionen Euro – fast genauso viel wie im gesamten Jahr 2021.

Nicht zuletzt deshalb hatte NRW Innenminister Herbert Reul (CDU) im Frühjahr eine Sonderkommission eingesetzt. Aufgabe der Soko BEGAS (Bekämpfung und Ermittlung von Geldausgabeautomaten-Sprengungen) ist, die bisherigen Ermittlungs-, Fahndungs- und Präventionsansätze zu analysieren und neue Standards zu setzen.