Gelsenkirchen-Hassel. In Gelsenkirchen-Hassel wurde die neue Hicret-Moschee feierlich eingeweiht. Die Gemeinde musste umziehen, weil die alten Räume zu klein waren.

An die zehn Jahre haben die Musliminnen und Muslime aus Gelsenkirchen-Hassel auf diesen Tag gewartet, am Freitag war er dann endlich da: In Anwesenheit viele Ehrengäste wurde die neue Hicret-Moschee und das dazugehörige Bildungszentrum an der Polsumer Straße feierlich eingeweiht. Die Moschee wird von der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) betrieben.

Seit 1992 gibt es an der Polsumer Straße eine Anlaufstelle für Muslime, seinerzeit hatte sich der Verein „IGMG GE-Hassel Hicret-Moschee & Bildungszentrum“ gegründet. „Damals haben wir das Gebäude an der Polsumer Straße 184 erworben. Und mit Hilfe von vielen Vereinsmitgliedern konnten wir das Gebäude nach unseren Wünschen umbauen“, erinnert sich Imam Adnan Yildiz vom Vorstand der Vereins.

An dieser Gelsenkirchener Straße befindet sich die Gemeinde

Weil im Laufe der Zeit die Zahl der Vereinsmitglieder und Koran-Schüler stetig stieg, reichte der Platz dort aber irgendwann nicht mehr aus – ein neues Gebäude mit größeren Räumlichkeiten musste her. Fündig wurde man in der direkten Nachbarschaft: an der Polsumer Straße 192. Zuletzt hatte dort eine „Netto“-Filiale ihren Sitz.

Dass die Umbauarbeiten zehn Jahre dauerten, habe auch mit Corona zu tun gehabt, berichtete Gemeindemitglied Fatih Karlitepe. Jetzt ist der Platz, den man sich zuvor gewünscht hatte, definitiv da. Die neue Moschee verfügt über zwei große Gebetsräume – einen für Männer, einen für Frauen.

Diese Gelsenkirchener Lokalpolitiker waren da

Die Feierlichkeiten fanden unter freiem Himmel statt.
Die Feierlichkeiten fanden unter freiem Himmel statt. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

In einer Ecke des Männergebetsraums befindet sich der Mihrab, die Gebetsecke. Dort steht während des Gebets der Imam, sie ist genau in Richtung Mekka ausgerichtet. Ein Muster auf dem Teppichboden nimmt diese Ausrichtung auf, sodass die Gläubigen sich bei ihrem Gebet daran orientieren können. Über einen großen Fernsehbildschirm wird der Imam auch in den Frauengebetsraum übertragen. Verzierte Tafeln an den Wänden zeigen in arabischer Schrift die Namen Allahs, Mohammeds und der Kalifen.

Außer den beiden großen Gebetsräumen sind zudem Schulungsräume entstanden. „Wir verstehen uns als Anlaufstelle sowie in religiösen als auch in Bildungsfragen“, erklärt Karlitepe.

Am Freitag wurde aber bei schönem Wetter zunächst einmal die Einweihung gefeiert, unter freiem Himmel im Hof der Moschee. Neben Vertretern der Islamgemeinden und dem türkischen Generalkonsul Ahmet Faik Davaz schauten auch Gelsenkirchener Lokalpolitiker wie David Fischer (Grüne), Julian Siempelkamp (CDU) oder Ali Akyol (WIN) vorbei.