Gelsenkirchen-Buer. Die AG Verkehr im Quartiersnetz Buer-Ost hatte die Geschwindigkeit an einer Gelsenkirchener Straße gemessen. Jetzt sind die Ergebnisse da.
Seit einigen Jahren führt die AG Verkehr im Quartiersnetz Buer-Ost regelmäßig Geschwindigkeitsmessungen im Stadtteil Buer durch. Möglich wurde das durch eine Messanlage, die die AG im Jahr 2020 angeschafft hat, 2019 wurde das Gerät mit Mitteln aus dem Bezirksforum finanziert. Von Anfang Juni bis Anfang September stand die Messanlage an der Straße Am Goldberg.
Jetzt liegen die Ergebnisse vor. Zum zweiten Mal stand die Anzeige in einem verkehrsberuhigten Bereich. Insgesamt wurden in dem Zeitraum etwa 20.000 Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer erfasst, wobei keine Unterscheidung zwischen Pkw, Radfahrern und Fußgängern möglich ist. Ein Unterschied zwischen Schul- und Ferienzeiten sei erkennbar, schreibt die AG Verkehr in ihrem Bericht: Zu Schulzeiten wurden etwa 250 bis 300 Verkehrsteilnehmer pro Tag ermittelt, in Ferienzeiten 200 bis 250.
Gelsenkirchener AG: Verhaltensänderung ist nicht eingetreten
Eine Detailauswertung lasse aufgrund der Durchschnittsgeschwindigkeit eine Zunahme des Rad- und Fußgängerverkehrs vermuten, heißt es weiter. „In dem verkehrsberuhigten Bereich, in dem für alle eine Schrittgeschwindigkeit von maximal 10 km/h gilt, waren 86 Prozent der Verkehrsteilnehmer zu schnell“, sagt Klemens Wittebur von der AG Verkehr. 57,6 Prozent der gemessenen Verkehrsteilnehmer waren sogar schneller als 15 km/h. Trauriger Spitzenreiter: Am 30. August wurde um 19.27 Uhr ein Auto gemessen, das mit 74 km/h unterwegs war.
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Es gebe aber auch nicht nur Negatives zu berichten. „Etwa 50 Prozent der gemessenen Verkehrsteilnehmer reduzierten ihre Geschwindigkeit, nachdem sie von der Anzeige erfasst wurden“, sagt Klemens Wittebur. Eine von den Mitgliedern der AG-Verkehr erhoffte Verhaltensänderung sei in den drei Monaten allerdings nicht eingetreten. „Im Gegenteil“, so Wittebur: „Fuhren zu Beginn fast 84 Prozent zu schnell, waren es am Ende über 87 Prozent.“ Sowohl die Verwaltung als auch die Kommunalpolitik seien hier gefordert, die überhöhten Geschwindigkeiten in verkehrsberuhigten Bereichen zu verringern, fordern die AG-Mitglieder
Zurzeit steht die Messanlage an der De-la-Chevallerie-Straße Richtung Norden, zwischen der Springestraße und der Westerholter Straße.