Nach siebeneinhalb Jahren im Amt des Stadtjugendpfarrers wurde Bernd Steinrötter Sonntagabend in der Liebfrauenkirche verabschiedet. „Ich habe diese Arbeit sehr gern gemacht, aber irgendwann ist es genug”, meint Steinrötter im WAZ-Gespräch.
Die Arbeit eines Stadtjugendpfarrers umfasse zahlreiche administrative Aufgaben: „Da muss man strukturell denken, Menschen aus Stadt, Kirchen und verschiedenen Institutionen zusammenbringen”, erklärt Steinrötter, der im Frühjahr als Pastor in die Gemeinde Liebfrauen in Beckhausen wechselt. „Die alltägliche seelsorgerische Arbeit blieb dabei ein wenig auf der Strecke, darauf freue ich mich.”
Bernd Steinrötter wurde in Horst geboren, arbeitete zunächst als Kaplan in Gladbeck, bevor er 2002 in Gelsenkirchen Stadtjugendpfarrer wurde. Seine Bilanz fällt überwiegend positiv aus, bei allen Schwierigkeiten während seiner Amtszeit: „Was die Bandbreite der Jugendarbeit betrifft, sind wir aus der Umstrukturierung der Gemeinden gestärkt hervor gegangen.” Die Veränderungen hätten die Chance geboten, neue Verbündete zu finden. Stolz sei er darauf, dass das Philipp-Neri-Zentrum (PNZ) in der Neustadt und die Liebfrauenkirche stärker als Ort für die Jugend platziert werden konnten: „Die Mitarbeiter dort leisten großartige Arbeit.” Gern erinnert Steinrötter sich an das Hochseilgartenprojekt: „Da haben wir etwas Außergewöhnliches gemacht und konnten die verschiedensten Gruppen von Menschen erreichen.”
Ein Nachfolger steht noch nicht fest und muss erst von den Jugendverbänden gewählt werden. „Die Stelle bleibt aber erhalten, und in der Vakanzzeit werden die Kollegen vom BDKJ und PNZ einiges auffangen”, verspricht Bernd Steinrötter. Und was wünscht er dem zukünftigen Stadtjugendpfarrer? „Offene Augen, offene Ohren und das Herz am rechten Fleck, dass er die Sorgen, Nöte und die Freude erleben kann, die ich hier erleben durfte.”