Gelsenkirchen. Ob sich Menschenaffen selbst im Spiegel erkennen können, will eine Studie untersuchen. Die Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen macht mit.

Wir Menschen sehen uns im Spiegel, können uns und unsere Handlungen darin erkennen. Doch können Menschenaffen das auch? Eine Zoo-Studie, an der die Gelsenkirchener Zoom Erlebniswelt teilnimmt, geht dieser Frage nach.

Spiegel in den Gelsenkirchener Affengehegen angebracht

Seit rund 50 Jahren wird das Thema Selbsterkennung von Affen untersucht. Die Ergebnisse sind dabei allerdings durchwachsen. „Wir führen eine zooübergreifende Studie durch, um das visuelle Selbsterkennen bei Menschenaffen und anderen nicht-menschlichen Primaten zu untersuchen“, erklärt Dr. Kathrin Kopp, Studienleitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie Leipzig (MPI-EvA).

Bisher sei es nur für die großen Menschenaffen gesichert und wiederholt gezeigt worden, bei Gorillas allerdings mit widersprüchlichen Ergebnissen, so die Wissenschaftlerin. „Daher möchte das MPI im Zuge dieser Studie „mit etwa 200 großen Menschenaffen, außerdem Gibbons und anderen Primatenarten ein neues Testverfahren anwenden“.

Orang-Utans und Schimpansen der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen nehmen an Studie teil

In der Zoom Erlebniswelt waren die Schimpansen und die Orang-Utans an der Studie beteiligt. Dazu wurden auf der Anlage zehn unzerbrechliche Spiegel verteilt, sowie in einem weiteren Versuch ein großer Spiegel auf der Anlage installiert. Mit einer Kamera untersuchten Kopp und ihr Team die Reaktion der Affen, nachdem sie wieder auf die Anlage gelassen wurden. Die Auswertung erfolgt erst im Winter, wenn die Studie abgeschlossen ist.

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Die Affen-Gruppen in Zoos sind an Menschen gewöhnt. „Dies erleichtert die Forschungsarbeiten ungemein“, meint Björn Unger, Kurator in der Zoom Erlebniswelt. „Dadurch lassen sich die Tiere in ihrem Verhalten weniger durch die Kameras und die Blicke der Forscher ablenken.“

Insgesamt beteiligen sich 14 wissenschaftlich geführte europäische Zoos am Forschungsprojekt. Sie sind wie die Abteilung für Vergleichende Kulturpsychologie am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie im Netzwerk „GrApeNet“ organisiert.