Gelsenkirchen-Scholven. Schüler der Gelsenkirchener Grundschule Im Brömm in Scholven nehmen an einem Robotik-Projekt teil. Das versprechen sich die Macher davon.

Was Ibrahim (10) da macht, sieht schon sehr fachmännisch aus. Gerade hat er mit seinem Partner Cam (6) aus Legosteinen ein kleines Fahrzeug gebaut, das ein wenig an den Mars-Rover der Nasa erinnert. Jetzt sitzen die beiden Grundschüler vor dem Tablet und tippen auf dem Display. Das kleine Lego-Fahrzeug blinkt, auf dem Bildschirm erscheint ein grüner Haken – die beiden Geräte sind miteinander verbunden. Jetzt kann Roboter „Milo“ seine Fahrt aufnehmen.

Die beiden Jungs sind Schüler der Grundschule Im Brömm in Gelsenkirchen-Scholven, Ibrahim geht in die vierte, Cam in die erste Klasse. An diesem Freitag steht Ungewöhnliches auf dem Stundenplan: Robotik nämlich. Ibrahim, Cem und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler bauen unter Anleitung einen Roboter und programmieren ihn – natürlich auf Grundschulniveau.

Dieses Gelsenkirchener Unternehmen unterstützt das Projekt finanziell

Der kleine Roboter „Milo“ wird zunächst von den Schülerinnen und Schülern zusammengebaut und dann programmiert.
Der kleine Roboter „Milo“ wird zunächst von den Schülerinnen und Schülern zusammengebaut und dann programmiert. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Möglich macht das eine Aktion des ZDI-Netzwerks Gelsenkirchen, das dabei vom Stromversorger ELE unterstützt wird. „Robotik für Grundschulen“ heißt das Konzept, mit dem eine NRW-Landesvorgabe erfüllt werden soll, nach der schon Grundschulkinder mit dem Thema Informatik und IT vertraut gemacht werden sollen. Mehr als 400 Gelsenkirchener Grundschulkinder konnten in den vergangenen zwei Jahren so einen spielerischen Zugang zur Informatik finden. Nachdem die Fördermittel für das Programm ausgelaufen sind, sprang die ELE als Sponsor ein. „Es ist wichtig, Kinder schon im frühen Alter für das Thema zu sensibilisieren“, sagt ELE-Geschäftsführer Manfred Ackermann.

20 Grundschullehrerinnen und -lehrer haben sich im Wissenschaftspark darauf vorbereitet, ihren Schülern den Umgang mit dem kleinen Roboter Milo zu vermitteln. So lernten sie zunächst, wie sie mit den Kindern einfache Handlungsabläufe in viele Einzelabschnitte zerlegen, die ein Roboter „verstehen“ kann. Danach bauen die Kinder die Legoroboter zusammen, verbinden sie mit den Tablets und können ihnen so mit Symbolen auf dem Computer einfache Befehle geben, also quasi programmieren.

ZDI-Netzwerk sucht noch weitere Sponsoren

„Es geht nicht darum, Grundschulkinder zu IT-Experten zu machen“, sagt Thorsten Balgar, Koordinator des ZDI-Netzwerks. „Aber vielleicht schaffen wir es ja, mit diesem Projekt Interesse für das Thema zu wecken, das sie dann später weiterverfolgen können – und dann hat sich die Aktion schon gelohnt.“

Neben der ELE, die das Programm mit 2500 Euro unterstützt, sucht das ZDI-Netzwerk noch weitere Sponsoren. Interessenten können sich unter 0209 167-1011 melden.