Gelsenkirchen. „New Colours“ heißt das neue Musikfestival, das vom 8. bis 11. September in Gelsenkirchen steigt. Organisatoren kämpfen um die Publikumsgunst.
In rund zwei Wochen ist es soweit: Dann erlebt das neue Musikfestival „New Colours“ seine Premiere. 40 Musikerinnen und Musiker aus 13 Nationen werden vom 8. bis 11. September an besonderen Spielorten in Gelsenkirchen insgesamt 13 Konzerte geben. Und obwohl mit Joachim Kühn sogar einer der ganz wenigen deutschen Weltstars in der Jazz-Szene ein Exklusivkonzert im Schloss Horst geben wird, ist der ganz große Ansturm auf die Tickets im Vorverkauf bislang ausgeblieben.
13 Konzerte an vier Tagen in ganz Gelsenkirchen
Ein altes Sprichwort besagt: Aller Anfang ist schwer. Dass es auch heute noch Gültigkeit besitzt, können Susanne Pohlen und Bernd Zimmermann bestätigen. Die beiden Inhaber der Veranstaltungsagentur Public Jazz Events mit Sitz in Buer sind für die Planung, Konzeption und Realisierung von „New Colours“ verantwortlich. Vier der 13 Konzerte finden an den vier Festival-Tagen als Gratis-Angebot im öffentlichen Raum statt. Für die übrigen neun stehen insgesamt 2400 Kaufkarten zur Verfügung. „Davon haben wir bislang rund 500 abgesetzt“, sagt Zimmermann.
Diese Zurückhaltung der Kundschaft verspüren derzeit nahezu alle Veranstalter im Kulturbereich. In Zeiten von Corona-Krise, Ukraine-Krieg und explodierenden Lebenshaltungskosten sei die Verunsicherung in den Köpfen der Menschen einfach sehr groß, so ist es allenthalben zu hören. Viele würden mit ungewissem Blick auf die drohende Explosion der Heizkosten ihr Geld zusammenhalten. „Bei uns kommt hinzu, dass wir noch kein etabliertes Event sind und uns erst einen Namen in der Festivallandschaft erarbeiten müssen“, sagt Pohlen bei der Pressekonferenz, zu der das Duo in den Nordsternturm geladen hat.
Schloss Horst ist der Hauptspielort des „New Colours“-Festivals
Eben dort, mitten auf dem Gelände der früheren Bundesgartenschau in Horst, wird es auch eines der „New Colours“-Konzerte geben: Am Freitag, 9. September, tritt dort ab 17 Uhr Kritijan Kranjcan aus Slowenien auf. Es ist seine Deutschland-Premiere. Hauptschauplatz wird aber Schloss Horst sein. Dort steigen fünf der insgesamt 13 Konzerte: Und zwar jene von Kid Be Kid, Jeff Cascaro (beide 9. September), Kasar und Joachim Kühn (beide 10. September) sowie vom Angelo Comisso Trio (11. September).
„Wir arbeiten seit einem halben Jahr wie die Irren für dieses Festival“, gibt Pohlen zu Protokoll. Es sei aber klar, dass „einem die Leute nicht bei der ersten Auflage gleich die Bude einrennen“. Erst recht nicht in schwierigen Zeiten wie diesen. Deshalb sei auch ein langer Atem gefragt. Denn das perspektivische Ziel der Veranstalter lautet: Dieses Festival zu etablieren und es künftig jährlich auszurichten. Eine erfolgreiche Premiere würde aber natürlich frischen Wind in die Segel pusten.
Den Menschen von auswärts die positiven Facetten Gelsenkirchens zeigen
Die meisten Karten seien laut Zimmermann bislang für den Auftritt der norwegisch-schwedischen Formation Rymden verkauft worden. Diese tritt am Sonntag, 11. September, um 17 Uhr in der Ückendorfer Heilig-Kreuz-Kirche auf. Für den einzigen Deutschland-Auftritt von Joachim Kühn in diesem Jahr gibt es hingegen noch Karten. Der renommierte Jazzpianist hat den Veranstaltern versichert, trotz des kürzlichen Todes seines ebenso berühmten Bruders Rolf Kühn anreisen zu wollen.
Wichtiges Anliegen beider Organisatoren ist es, ihre durch Negativschlagzeilen oft belastete Heimatstadt in ein positiveres Licht zu rücken. „Mit diesem Festival können wir Menschen nach Gelsenkirchen locken, die sonst niemals hierher gekommen wären. Und dann wollen wir ihnen die vielen positiven Facetten der Stadt näherbringen“, so Zimmermann. Und auch Interessierte aus der Region, die die Spielorte eigentlich kennen, sollen diese durch das Festival anders wahrnehmen und neu kennenlernen. Oder wie Zimmermann es sagt: „Der Klang der Stadt soll und wird sich verändern.“
Weitere Daten und Fakten zum „New Colours“-Festival
Die Festival-Macher bieten auf ihrer Homepage in Kooperation mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) auch Kombitickets an. Diese berechtigen in Kombination mit einer Konzertkarte zur Nutzung von Bussen, Bahnen und Regionalzügen im gesamten Geltungsbereich (bis Preisstufe D) am jeweiligen Veranstaltungstag – und zwar für die Hin- und Rückfahrt. Dieses Angebot gibt es für den sehr günstigen Aufschlag von nur zwei Euro auf den herkömmlichen Konzertticket-Preis.
Alle Konzertdaten und Tickets im Netz: www.newcolours-festival.de. Karten gibt es auch in der Tourist-Info im Hans-Sachs-Haus sowie bei „Jaques’ Wein-Depot“ in Buer.